Die Weltmeisterschaft im eigenen Land war einer der zentralen Punkte bei der zweitätigen Zusammenkunft des Sportausschusses in Kassel. Sportleiterin Britta Hassel hatte nach Kassel gebeten und eine umfangreiche Agenda für die Landesverbands-Sportwarte und Turnierfachleute ihres Gremiums vorbereitet, die in konstruktiver Atmosphäre mit viel Engagement (inklusive einer bis in die späten Abendstunden des Samstags verlängerten Sitzung) bearbeitet wurden.
Weltmeisterschaft 2013
Bezüglich der kommenden WM hatte der Verband wenige Tage vor der Herbstsitzung des Ausschusses sein Personaltableau komplettiert, so dass Britta Hassel zunächst von den ersten Gesprächen mit Equipechef Stephan Wolfstädter und Teammanagerin Susanna Wand berichten konnte.
Inhaltlich beschäftigte sich der Ausschuss ausgiebig mit der Durchführungsbestimmung zur WM-Qualifikation. Bundestrainer Magnús Skúlason hatte schon während der Saison den Wunsch geäußert, durch ein eindeutiges Qualifikationsverfahren den Reitern die Möglichkeit zu geben, sich ganz auf die eigene Leistung konzentrieren zu können. Der Sportausschuss erarbeitete darüber hinaus die Zielvorstellung, durch eine klare Benennung des Reservepferdes auf der Deutschen Meisterschaft auch für die Reiter der Equipe ein hohes Maß an Planungssicherheit in der unmittelbaren Vorbereitung auf die WM zu schaffen.
Der Entwurf des Ausschusses, der nun noch das Präsidium des Verbandes passieren muss, sieht für die WM 2013 eine punktbasierte Qualifikation in den vier Ovalbahnprüfungen (T1, T2, F1, V1) vor. Dabei zählen die Vorentscheidungs- und Finalpunkte von zwei der drei Qualifikationsturniere, wobei die Ergebnisse der Deutschen Meisterschaft in Töltmyllan etwas stärker gewichtet werden als die der Turniere in Ellringen und Neuler. Außerdem sorgt eine für jede Prüfung einzeln ermittelte WM-Norm dafür, dass sich nur Kandidaten mit realistischen Chancen auf eine gute Platzierung direkt qualifizieren können.
Über die restlichen vier[nbsp]Pferd-Reiter-Paare entscheiden Bundestrainer, Equipechef und Sportleitung gemeinsam auf der DIM. Hier wird es sicherlich um die deutschen Starter in den Passdisziplinen (PP1, P1, P2), aber ggf. auch um Verstärkung in den Ovalbahnwettbewerben gehen.[nbsp]
WM-Vorbereitungen voll im Plan
Am Sonntag informierte IPZV-Schatzmeister Fritz Finke über den aktuellen Stand der Vorbereitungen in Berlin und beantwortete die Fragen des Ausschusses. Unter anderem ging es dabei um die grundlegenden Unterschiede zwischen der als Testturnier durchgeführten DJIM und der Weltmeisterschaft: "Eigentlich haben DJIM und WM nur die Ovalbahn gemeinsam", erläuterte Finke. Allerdings habe man aus den teilweise nicht optimalen Einzelaspekten der DJIM noch einiges für die WM gelernt.[nbsp]
Mit dem bisher erreichten Stand der Vorbereitungen sind die Verantwortlichen zufrieden: Kartenvorverkauf und die Gewinnung von freiwilligen Helfern laufen gut, und auch zeitlich "liegen wir voll im Plan", so Finke. Die Vorbereitungen treten zum Jahresende in eine neue Phase ein, dann werden auch die personellen Kapazitäten im Planungsteam nochmals aufgestockt.
Rückblick Saison 2012
Neben der WM nahm auch der Rückblick auf die Turniersaison 2012 breiten Raum ein. Die Statistik weist für dieses Jahr eine gestiegene Zahl von Turnieren und Starts aus - Details finden Sie in Kürze hier auf ipzv.de.
Auch die Einführung der FEIF-ID als verpflichtend für alle Pferde im Turniersport wurde eingehend beleuchtet und kann als weitgehend reibungslos angesehen werden: Knapp 8000 Pferde sind inzwischen mit FEIF-ID in der Sportdatenbank des IPZV erfasst, in etwa 25 Fällen laufen aktuell noch Nachforschungen zur genauen Klärung der Abstammung. Etwa 20 Pferde entpuppten sich durch die Abstammungsüberprüfung als definitiv nicht reinrassig; sie sind auch künftig nicht startberechtigt. Der Ausschuss hat die Geschäftsstelle des Verbandes beauftragt, auch im nächsten Jahr die aktuelle Vergabepraxis für FEIF-IDs beizubehalten und die Reiter in etwaigen Problemfällen so gut wie möglich zu unterstützen.
Eine aus Sicht des Sportausschusses bedauerliche Entwicklung ist die zunehmende Zahl von Finalstreichungen. Es herrschte Einigkeit, dass zwar eine Überforderung von Pferden durch zu viele Starts vermieden werden soll, dass aber andererseits die Endausscheidung ein integraler Bestandteil des erfolgreichen Turnierstarts ist.
Änderungen 2013
Für die Saison 2013 wurde eine Reihe von Regeländerungen auf den Weg gebracht:[nbsp]So fordert der Ausschuss alle Veranstalter auf, die leichten Ovalbahnprüfungen (T7, T8, V5, V6) mindestens zweimal auszuschreiben und die Prüfung mit der leichteren Leistungsklassen-Einstufung derart zu beschränken, dass Trainer/Reitlehrer nicht startberechtigt sind. Obwohl der Traineranteil in diesen Prüfungen 2012 unter einem halben Prozent lag, sorgt die Präsenz von Profis offenbar auch in so geringer Form für negativen Gesprächsstoff. Der IPZV betrachtet die Saison 2013 daher als Testlauf und wird die gewonnen Erfahrungen in einem Jahr auswerten, um eine eine möglicherweise dauerhafte Regelung zu treffen.
Der in diesem Jahr etablierte Passcup wird auch 2013 ausgeschrieben: Passreiter können auf ausgewiesenen Passcup-Turnieren Punkte in den verschiedenen Wertungen (P1, P2, P3, PP1) sammeln, zum Saisonende werden die Teilnahmegelder des Passcups an die erfolgreichsten Reiter ausgeschüttet.
DIM 2014
Für die Deutsche Meisterschaft 2014 lagen zwei Bewerbungen vor; der Sportausschuss sprach sich mehrheitlich dafür aus, [nbsp]die DIM 2014 an den IPR Wehrheim zu vergeben, der die Meisterschaften 2014 auf dem Hirtenhof bei Frankfurt ausrichten möchten.
Eine Reihe weiterer Punkte konnte nicht abschließend während der Herbsttagung geklärt werden, so dass der Ausschuss verschiedene Arbeitsgruppen einrichtete, u.a. zu den Themen Futurityprüfung und Rittigkeit in Gangprüfungen.[nbsp]
Beim internationalen Islandpferdeverband FEIF wird der IPZV mehrere Anträge zu Regelfragen der FIPO stellen und sich u.a. für eine verbesserte Regelung zum Schutzmaterial in Rennpass-Wettbewerben einsetzen.