10. Oktober 2011 | SPORT
Sportausschuss tagt in Kassel
Der Sportaussschuss des IPZV ist am 8. Oktober in Kassel zu seiner jährlichen Herbsttagung zusammengekommen. Unter der Leitung von Sportchefin Silke Feuchthofen ließen die Sportwarte der Landesverbände und Turnierfachleute die Saison 2011 Revue passieren und brachten Neuerungen und Reglementanpassungen für das kommende Turnierjahr auf den Weg, die jetzt ihren Weg durch die Verbandsinstanzen antreten.
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Saison 2011 rund 22.500 Starts stark
In absoluten Zahlen war das Jahr 2011 eine gute Saison: Mit rund 65 Qualifikationsturnieren und gut 22.500 Starts reicht es nicht ganz an das Rekordjahr 2010 heran, übertrifft aber die Zahlen von 2009. Durchschnittlich starteten die aktiven Reiter knapp drei Mal auf Turnieren, wobei Kinder je Turnierteilnahme im Mittel an 2,5 Prüfungen teilnahmen. Dieser Wert nimmt dann in der Jugend- und Juniorenklasse ab und erreicht bei den Erwachsenen mit fast genau zwei Starts pro Teilnahme seinen Tiefstand.
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Förderung von Rennpass und Dressur
Unter der Spezialisierung auf die Tölt- und Gangprüfungen auf der Ovalbahn, die dem Durchschnittswert von zwei Prüfungsstarts pro erwachsenem Reiter und Turnier zugrundeliegt, leiden auch die Teilnehmerzahlen in den Rennpass- und Dressurdisziplinen. Um das Interesse am Passreiten wieder zu steigern hat der Sportausschuss eine Passcupwertung auf den Weg gebracht: Reiter können an einer turnierübergreifenden Gesamtwertung teilnehmen, für die jeweils die drei besten Ergebnisse einer Passdisziplin zählen. Der Clou dabei: Am Saisonende werden die Teilnahmebeiträge der Reiter komplett als Preis für die jeweils zehn besten teilnehmenden Pferd-Reiter-Kombinationen ausgeschüttet.
Wer sich mehr im Dressurviereck als auf der Passbahn heimisch fühlt, kann sich in der kommenden Saison auf ein breiteres Prüfungsangebot freuen: Zwei zusätzliche Gehorsamsprüfungen auf B- und C-Niveau sollen 2012 erprobt werden, und auch die Springprüfung SP1 kommt in einer überarbeiteten Fassung auf die Nebenplätze zwischen Nordsee und Alpen.
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Vorschlag zur künftigen Bundeskader-Struktur
Mit Blick auf die Weltmeisterschaft in zwei Jahren im eigenen Land stellte Silke Feuchthofen das Konzept einer Arbeitsgruppe zur Struktur des Leistungssports im IPZV vor, das vom Sportausschuss mehrheitlich gebilligt wurde. Vorgesehen ist darin u.a. ein rund 25 Reiter starker Bundeskader, der von einem eigenen Kaderleiter in Zusammenarbeit mit den Heimtrainern der Aktiven permanent betreut wird. Für die WM-Jahre könnte dem Kaderleiter ein Equipe-Teamleiter zur Seite gestellt werden, um aus dem Kader die Reiter mit den besten Erfolgsaussichten für die WM-Equipe auszuwählen. Auch die Position des Teammanagers, der sich zusammen mit dem Bundeskaderleiter und dem Leiter der WM-Equipe um die um die organisatorischen Belange des Bundeskaders und der WM-Equipe kümmert, soll erhalten bleiben.
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Organisatorische Neuerungen für Veranstalter und Reiter
Nicht nur für Reiter, auch für Turnierveranstalter vorgesehene Neuerungen wurden dem Verbandspräsidium vom Fachausschuss zugeleitet: So soll in der kommenden Saison nach zweijähriger Vorbereitung ein neues System zur elektronischen Erstellung von Ausschreibungen eingeführt werden, das zu einem einheitlichen Aufbau von Ausschreibungen führen und deren Genehmigung auf Landes- und Bundesebene beschleunigen soll.
Aus Reitersicht ist für die Saison 2012 die bereits im vergangenen Jahr beschlossene Einführung von FEIF-IDs für alle Turnierpferde von Bedeutung: Die Zentralregister-Daten jedes im Turniersport aktiven Pferdes müssen dann auch die vom isländischen Ursprungsstammbuch WorldFengur vergebene FEIF-ID beinhalten, die als eindeutiges Identifikationsmerkmal genutzt werden und die Zuordnung von Ergebnissen und Qualifikationen erleichtern kann. Alle aktiven Reiter werden in den kommenden Wochen detaillierte Informationen direkt vom Dachverband dazu [nbsp]erhalten.