Bundeskader

Lisa Schürger

Kjalar frá Strandarhjáleigu
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© Neddens-Tierfoto
1990 geboren in Erlangen
Wohnort: in Neumarkt in der Oberpfalz nahe Nürnberg
Heimatverein: IPZV Nordbayern e.V.

 

Wie bist du zum Reiten gekommen?

Das Islandpferd begleitet mich mittlerweile seit über 20 Jahren. Angefangen habe ich als Kind mit Reitunterricht auf einem Hof ganz in der Nähe, und diese Begeisterung hat mich einfach nicht mehr losgelassen.

Was fasziniert dich am Islandpferd?

Ich bin enorm dankbar dafür, wieviel ich von diesen einmaligen Lebewesen habe lernen dürfen. Nicht nur haben sie richtig tolle vier oder fünf Gangarten, sondern man entwickelt im Laufe der Zeit eine ganz tiefe Beziehung zu so einem starken und doch gutmütigen Lebewesen. Die Pferde geben so viel an Emotionen und Respekt zurück, wenn man sie auch selbst entsprechend gut behandelt. Ob im Turniersport oder vor allem als Reitpferde in möglichst natürlicher Umgebung - ich liebe ihre riesige Leistungsbereitschaft und gleichzeitig ihre Sensibilität, sich auf das Miteinander zwischen Pferd und Reiter einzulassen. Und genau das ist dann eben auch mehr als ein Job - meine Pferde bereiten mir einfach jeden Tag aufs Neue ganz viel Freude!

Was sind deine größten reiterlichen Erfolge?

Im Laufe der vergangenen Jahre durfte ich 20 Goldmedaillen auf Deutschen Meisterschaften gewinnen und wurde 11 mal Mitteleuropäische und Europameisterin. Dazu kamen etliche Siege und vordere Platzierungen bei weiteren Turnieren im In- und Ausland. Besonders stolz bin ich darauf, bei den vergangenen drei Weltmeisterschaften (Herning 2015, Oirschot 2017 und Berlin 2019) jeweils Mitglied der deutschen IPZV-Equipe gewesen zu sein, mit drei unterschiedlichen Pferden (Vörður frá Sturlureykjum 2015 V1, Bassi frá Efri-Fitjum 2017 F1 und Kjalar frá Strandarhjáleigu 2019 V1) in den Finals dabeigewesen zu sein und zwei Medaillen gewonnen zu haben. Zu Weltranglisten-Führungen in Viergang, Fünfgang und Kombination kamen als besondere Auszeichnungen die Würdigung des internationalen Islandpferdeverbandes FEIF für „Good and Harmonious Riding“ und gleich zweimal durch den IPZV als „Reiter des Jahres“ hinzu.

Was hast du für Qualifikationen?

Nach dem Abitur in Neumarkt habe ich an der Universität Erlangen mein Studium der Psychologie (mit Schwerpunkt Sportpsychologie) abgeschlossen. Im IPZV habe ich außerdem nach allen vorgeschalteten Abzeichen und Prüfungen die Lizenzen als Trainer A und Jungpferdebereiter erworben.

Was machst du beruflich? Wie sieht dein Alltag aus?

In meinem beruflichen Alltag widme ich mich von Herzen gern der Ausbildung von Pferden und Reitern, und genau darin liegt auch mein größtes Ziel: Neben allem sportlichen Ehrgeiz möchte ich den mir anvertrauten Pferden und Reitern möglichst gut und individuell gerecht werden, sie sorgfältig ausbilden und gleichermaßen behutsam wie zielgerichtet fördern, auf dass sie gesund bleiben, Freude haben und Freude bereiten - und auf dieser Basis erfolgreich sein können.

Was ist deine Lieblingsprüfung auf dem Turnier?

Die eine Lieblingsprüfung habe ich gar nicht, weil jede der vier Ovalbahn-Prüfungen und auch die Disziplinen auf der Passbahn ganz individuelle Besonderheiten haben, die eine Menge Spaß machen. Genauso individuell verschieden sind auch unsere Pferde. Von daher finde ich es immer wieder spannend, Pferde passend zu ihren Begabungen so auszubilden und zu trainieren, dass sie möglichst gut die am besten zu ihnen passende Prüfung oder Prüfungskombination laufen können.

Was sind deine Hobbys in der Zeit, die übrig bleibt?

In der freien Zeit, z.B. an heißen Sommertagen, wo ich meine Pferde immer schon ganz früh reite, fahren wir gern zum Schwimmen an einen der schönen Seen in unserer Gegend. Wenn es dann noch gelingt, die weiteren Hobbys Reisen und Lesen so unter einen Hut zu bringen, dass ich an einem schönen Urlaubsort ganz in Ruhe ein spannendes Buch lesen kann: umso schöner!