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25. März 2025 | VERBAND

Zum Tode von Hannes Diepold, ein Pionier der Islandpferdeszene | von Kerstin Hohensee

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Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Hannes Diepold (geb. 1947), einem Pionier und Urgestein der Islandpferdeszene, der den Isländerhof Rutenmühle lebte und liebte.

Hannes Diepold kam 1971 nach Rutenmühle und prägte diesen Ort über Jahrzehnte hinweg. Gemeinsam mit seiner Frau Regine führte er den Betrieb seit 1992 mit Herz und Leidenschaft. Sein Engagement für die Islandpferde war grenzenlos, und er trug maßgeblich zur Entwicklung des Islandpferdesports in Deutschland bei.

In einer Zeit, als es noch kein Ausbildungs- und Prüfungswesen des IPZV gab, absolvierte Hannes Diepold 1974 seine Reitlehrerausbildung in der Niedersächsischen Landesreitschule Hoya. Dies zeugt von seinem Pioniergeist und seinem unermüdlichen Einsatz für die Islandpferde.

Hannes Diepold war ein Ausnahmetalent im Rennpass. Seine zahlreichen Erfolge sprechen für sich.

Mit 70 Jahren errang Hannes seinen letzten Titel mit seiner Herzensstute Bjalla vom Neuenfelde und bewies damit seine außergewöhnliche Klasse und seine tiefe Verbundenheit zum Islandpferdesport. Insgesamt nahm er 35 Jahre in ununterbrochener Reihenfolge an den Norddeutschen Meisterschaften teil und errang dort unzählige Meistertitel.

Hannes Diepold war mehr als nur ein erfolgreicher Sportler und Züchter. Er war ein warmherziger und großzügiger Mensch mit einem genialen, trockenen Humor. Er schuf in Rutenmühle einen besonderen Ort, der wie ein Zauber wirkte und vielen Menschen unvergessliche Momente bescherte.

Wie oft standen wir gemeinsam auf der Weide, bauten Zäune und lachten uns schier kaputt, wie oft ritten wir gemeinsam wild durch die Gegend. Hannes hat mich wie kein anderer geprägt und mich vor allem Wertschätzung gelehrt. Er sah in jedem Pferd nur die guten Seiten und war ein echter Pferdemensch.

Als Hannes und Regine 2020 nach Ungarn auswanderten, waren sie frohen Mutes und Hannes hatte eine schöne, leider sehr kurze Rentenzeit mit Regine. Denn Regine erkrankte schwer und starb im Februar 2023. Nach dem tragischen Tod seiner geliebten Frau kehrte Hannes Diepold im letzten Jahr nach Deutschland zurück.

Nach einer Reihe von persönlichen Schicksalsschlägen und in tiefer Verzweiflung beendete Hannes am 1. März sein Leben.

Ich werde Hannes Diepold als einen leidenschaftlichen Islandpferdezüchter, einen erfolgreichen Sportler und vor allem als einen wunderbaren Menschen in Erinnerung behalten. Mein tiefstes Mitgefühl gilt seinen Kindern Martin und Margit sowie allen Angehörigen und Freunden.

Kerstin Hohensee