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24. Oktober 2023 | VERBAND

Zu Gast in Warendorf

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© IPZV

Die IPZV-Bundesgeschäftsstelle ist Schnittstelle zwischen den Mitgliedern, Landesverbänden, ehrenamtlichen Vorständen der verschiedenen Bereiche und dem internationalen Dachverband der Islandpferdezucht, der FEIF. Die Mitarbeiter kümmern sich um jegliche Belange der Mitglieder und Ehrenamtlichen im Verband. Sie sind direkte Ansprechpartner innerhalb der Ressorts Ausbildung, Breitensport, Jugend, Richten, Sport sowie Zucht, unterstützen in der Veranstaltungsorganisation und organisieren jährlich mehr als 20 Online-Seminare zu allen Themen rund ums Islandpferd.

Ende letzter Woche haben sich die Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle zu einer internen Fortbildung in Warendorf getroffen, im Hause der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN).

Ziel der Tagung war es, sich einmal selbst „auf den Prüfstand zu stellen“ und zu diskutieren, wie sich das gesamte Team künftig optimal neuen Aufgaben innerhalb des IPZV stellen kann. Unter anderem wurden Themen wie Ressortarbeiten, Öffentlichkeitsarbeit, Sponsoring, Direktmitgliedschaft und neue Projekte in den Workshops behandelt.

Neben der Weiterentwicklung der internen Projekte stand auch ein wenig „Außerbetriebliches“ auf dem Programm. Jedoch stets mit dem perfekten Bezug zum Thema Pferd.

So wurde am Mittwoch das Landgestüt Warendorf besichtigt. Unter dem Titel „Von preußischen Tugenden und Beamten auf vier Beinen“ führte Werner Stock über das fast 200 Jahre alte Gestüt und erklärte die Bedeutung des heutigen Landgestütes. Anders als bei Privathengsthaltern ist die Aufgabe eines Landgestütes Züchtern qualitativ hochwertige Hengste zu einem bezahlbaren Deckgeld zur Verfügung zu stellen. Nur so können Zuchtfortschritt, Vielfalt und die Zucht als Ganzes gewährleistet werden. Neben Warmbluthengsten werden dort auch 25 Kaltbluthengste gehalten. Diese dienen der Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Haustierrasse. Daher ist die Existenz der Landgestüte unabdingbar, um auch kleinere Pferderassebestände zu erhalten. Neben der Hengsthaltung und deren Leistungsprüfung ist das Landgestüt Warendorf auch Ausbildungsstätte von 22 Pferdewirten mit den Schwerpunkten Pferdezucht, Pferdehaltung- und Service sowie Klassische Reitausbildung. Eine Besonderheit ist die an das Landgestüt angegliederte „Deutsche Reitschule“. Seit 1968 werden Fortbildungen, Prüfungsvorbereitungslehrgänge und Prüfungen für Pferdewirte und Reitlehrer angeboten. Highlight des Landgestütes Warendorf sind die immer im September stattfindenden Hengstparaden, bei denen den Zuschauern die Vielseitigkeit der Hengste präsentiert wird.

Donnerstag wurde das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) und der Bundesstützpunkt gemeinsam mit Markus Scharmann, Leiter des Olympiastützpunkts besichtigt. Das 1913 gegründete DOKR mit Sitz in Warendorf, direkt angrenzend an das Bürogebäude der FN, kümmert sich um den Spitzenpferdesport. Zu seinen Aufgaben gehört die Auswahl der Reiter und Pferde für die Teilnahme an internationalen offiziellen Prüfungen, Championaten und Olympischen Spielen und die damit verbundene Vorbereitung der Paare. Außerdem führt das DOKR talentierte Nachwuchsreiter an den Hochleistungssport in Dressur, Springen und Vielseitigkeit heran und beruft die Kadermitglieder, die vor Ort durch die vom DOKR eingesetzten Bundestrainer sportfachlich betreut werden. Markus Scharmann führte uns über das großzügige Gelände des Bundesstützpunktes, welcher die einzige vom Verband eingerichtete Bundestrainingsstätte und zugleich Sitz der DOKR-Geschäftsstelle ist. Die Anlage wurde 1970 vor den Olympischen Spielen in München gebaut und seither mehrfach erweitert. Derzeit umfasst der Bundesstützpunkt drei Reithallen, eine Mehrzweck- und eine Longierhalle, zwei Dressurplätze, zwei Mehrzweckplätze und jeweils zwei Springplätze auf Sandboden und Grasboden, einen Fahr- und Vielseitigkeitsplatz auf Grasboden mit verschiedenen Naturhindernissen, eine Galoppbahn, Führanlage und mehrere Stalltrakte mit insgesamt 110 Boxen. Während unseres Rundgangs waren einige Jugendliche mit ihren Ponys und Pferden auf den Dressur- und Springplätzen zu sehen, die für Kadersichtungslehrgänge in der Dressur und im Springen angereist waren. Die Trainingsstätte bietet den Spitzenpferdesportlern und talentierten Nachwuchs optimale Voraussetzungen zur Vorbereitung auf Championate in den verschiedenen Disziplinen.

Am Freitag gab uns Stephanie Pigisch, Leiterin der Abteilung Persönliche Mitglieder der FN, einen umfassenden Einblick in die Arbeit des Bereichs Persönliche Mitglieder (PM). Neben der Vorstellung der 13-köpfigen Belegschaft, die ausschließlich im Rahmen der PM-Mitgliedschaft agiert, wurde uns das Mitgliedermagazin, das Veranstaltungsmanagement, die Vorteile und Rabatte für die Mitglieder und verschiedenste kleine Projekte nähergebracht. Es ließen sich einige Vergleiche zur IPZV-Direktmitgliedschaft anstellen, was zum Anlass hatte das PM-Serviceangebot angeregt zu diskutieren.

Das alles hat uns einen wertvollen Einblick in Arbeitsabläufe und Strukturen eines großen Pferdeverbandes gegeben. Mit viel frischem Input und einem reichlich erweiterten Horizont sind wir nun wieder tatkräftig zurück in Laatzen und freuen uns auf die Realisierung und Verbesserung unserer laufenden Projekte.