Am vergangenen Wochenende (15.11.2014) fand auf dem Wiesenhof ein ganz besonderes Quali-Turnier statt. Denn dieses außergewöhnliche Event mitten im November wurde von einem Filmteam initiiert, das Aufnahmen für den Kinofilm „Hördur. Zwischen den Welten“ benötigte.
Gesucht wurden dazu 300 bis 600 Statisten - eine ganze Menge für ein Islandpferdeturnier. Die Produzentin des Films, Steffi Plattner, ist mit ihrer Familie seit Beginn intensive Unterstützerin des Wiesenhof-Jugendförderteams (WJFT) und suchte genau unter diesem Team die Teilnehmer nicht nur am Turnier, sondern eben auch an ihrem Kinofilm. Denn gedreht werden sollte am vergangenen Samstag die finale Turnierszene des Films, in dem der schwarze Islandpferdehengst „Hördur“ (gespielt von Hördur vom Wiesenhof) und die Mannheimer Deutschtürkin Aylin (gespielt von Almila[nbsp]Bagriacik)[nbsp]die Hauptrollen spielen. Es geht darum, dass die 16jährige Aylin sehr aggressiv ist und auf einem Pferdehof Sozialstunden ableisten soll. Sie freundet sich mit Hördur an, doch ihr Vater Hasan (42) verbietet Aylin das Reiten und will mit der Familie in die Türkei zurückzukehren. Die Darsteller sind unter anderem Felicitas Woll, Hilmi Sözer, Almila Bagriacik und Jens Atzorn. Das Drehbuch wurde von Dorothea Nölle geschrieben.
Das Vorhaben des Filmteams gelang! Am Samstag tummelten sich auf dem Wiesenhof nicht nur unglaublich viele Statisten und Zuschauer für das Qualiturnier am Ovalbahnrand, auch ansonsten gab es an allen Ecken und Enden Action: Kameras standen herum, Kostümproben wurden gemacht, Lichtdoubles hingestellt, Komparsen eingewiesen, Monitore positioniert. Alle waren sich einig: das war etwas ganz Besonderes! Nicht nur, weil ein Turnier im November in unseren Islandpferdekreisen eher selten ist, sondern auch weil alle Teilnehmer bei den Dreharbeiten mitwirkten. Dreharbeiten für einen Film, bei dem nicht nur ein Islandpferd im Mittelpunkt steht, sondern der auch weg will vom Ponyhof-Image. Keine Klischees werden bedient, sondern ernste Unterhaltung gezeigt - übrigens auch Aufnahmen von der WM im letzten Jahr in Berlin. Ein Film abseits von der oft in solchen Filmen gezeigten Pferdehof-Idylle, der bewegt und berührt. Die Kulisse dazu schuf 30 Drehtage lang der Wiesenhof in Marxzell-Burbach. Das Finale fand deshalb natürlich ebenfalls dort statt in Form eines Turniers mit 400 Zuschauern.
Das Turnier war bestens vorbereitet, denn der Wiesenhof und der IPFK (Islandpferde-Freunde Karlsruhe) waren – wie nicht anders gewohnt - perfekte Gastgeber. Professionell, freundlich und gekonnt wurde auch die Rechenstelle von Anna Sambale geleitet. Und als Sprecher standen während des Turniers und des Drehs Tobias Ludwig und Henning Drath zur Verfügung. Was konnte da schon noch schief gehen? Ein bisschen irritierend ist so ein Filmdreh natürlich schon, aber die Richter ließen sich von den mehrfachen Angeboten für Tee und Kaffee in ihrer Bewertung nicht beirren. Und die Athmosphäre war durch das Filmteam und die vielen Statisten natürlich eine ganz besondere! Wem es ein wenig zu kalt wurde, der konnte sich dank der perfekten Bewirtung - das Gästehaus servierte Suppen - aufwärmen.
Die Starter kamen von überall her, viele von ihnen waren aber Mitglieder des Jugendkaders Baden-Württemberg. Eine Teilnehmerin nutzte sogar diese „letzte“ Chance des Jahres, sich für den Jugendkader BW über die errittenen Punkte zu qualifizieren. Alina Frank konnte ihr Ziel erreichen - herzlichen Glückwunsch! Eine weitere Starterin der Jugendklasse, Hanna Peters, konnte sich über den Talentschuppen für den Kader qualifizieren und konnte dies an diesem Turnier gleich über die errittenen Punkte bestätigen.[nbsp]
Der Film „Hördur. Zwischen den Welten“ wird im kommenden Sommer in die Kinos kommen. Bis dahin haben Regisseur Ekrem Ergün und Produzentin Steffi Plattner noch einiges zu tun. Denn die Dreharbeiten sind zwar abgeschlossen, doch jetzt ist der Schnitt dran, der mit Effekten den Film noch eindrucksvoller machen wird. Das alles braucht natürlich zusätzlich zur Abmischung des Tons und vieler weiterer Nachbearbeitungen Zeit. Wir sind deshalb gespannt, was am Ende auf der Leinwand zu sehen sein wird. Eines ist sicher: Es wird ein eindrucksvoller Film, der Hördur vom Wiesenhof sowie die Islandpferdeszene ebenso eindrucksvoll in Szene setzt.
Danke für die lebhafte Berichterstattung an Annette Braun an dieser Stelle und für die tollen Bilder von Hjerke Kompagne vom Gästehaus Wiesenhof!