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25. April 2016 | VERBAND

Ursula Bruns ist gestorben

Der IPZV hat eine seiner Wegbereiterinnen verloren: Ursula Bruns ist am Samstag, 23. April, verstorben. Sie wurde 93 Jahre alt. Ohne „UB“, wie sie oft genannt wurde, ist die heutige Islandpferdeszene nicht denkbar.

Die Autorin schuf mit „Dick und Dalli und die Ponys“ nicht nur die Grundlage für die „Immenhof“-Filme. Ihre Liebe zu den robusten Weggefährten aus dem Norden legte auch den Grundstein für den heutigen Erfolg der Islandpferde in Deutschland.

1975/58 war sie maßgeblich daran beteiligt, die Isländer auf den Kontinent zu holen. Zusammen mit Gunnar Bjarnason aus Kirkjubær, dem damaligen isländischen Staatskonsulenten für Pferdezucht, war sie an der ersten großen Importaktion beteiligt. Durch Presseberichte wie „Rettet die Fohlen vor dem Schlachter“ kamen rund 300 Fohlen in Hamburg an.

Ursula Bruns unermüdlicher Einsatz um die Islandpferde, die sie 1949 bei den Recherchen zu „Dick und Dalli“ kennenlernte, hatte damit erst richtig angefangen. Die neuen Besitzer der Fohlen hatten möglicherweise schon zuvor Pferde besessen - die Islandpferde mit ihren ganz besonderen Eigenschaften waren ihnen allerdings neu. Der Informationsbedarf war groß. Die Autorin ließ die Besitzer nicht allein, gab die „Pony Post“ heraus, die später zur „Freizeit im Sattel“ wurde, und war schließlich Mitbegründerin des Deutschen Pony-Klubs e.V., dessen erste Schriftführerin sie war. 1960 veranstaltete der Deutsche Pony-Klub, der seit 1967 IPZV e.V. heißt, die erste Deutsche Islandpferdemeisterschaft.

Ursula Bruns Wirken war aber längst nicht auf die Islandpferde beschränkt, auch wenn sie diese ins Herz geschlossen hatte. Sie war auch an anderen Fronten Pionierin. Sie trat schon zu Zeiten, als sich kaum jemand Gedanken darüber machte, für eine pferdegerechte Offenstallhaltung ein, entwickelte eine fundierte Unterrichtsmethode für Erwachsene und das Konzept des Freizeitreitens. Die unermüdliche Kämpferin für das Wohl der Pferde gründete das FS Reizentrum in Reken und lehrte dort unter anderem das Leichte Reiten, dessen besondere Merkmale der leichte Sitz und der lose Zügel ohne Anlehnung sind.

2005 bekam Ursula Bruns die Goldene Nadel mit Brillanten verliehen - die höchste Auszeichnung, die es im IPZV gibt. Präsident Karl Zingsheim würdigt die Verdienste der Pionierin: „Was für uns heute zum Alltag gehört - der IPZV mit seinen 25.000 Mitgliedern, die Verbandszeitschrift ‚Das Islandpferd‘, die ihren Ursprung in als Beilage in der Pony Post hatte - das würde es ohne das Engagement von Ursula Bruns in dieser Form wohl nicht geben.“