Tagesbericht - Montag 18.07.2011[nbsp]
Das Wetter hatte sich über Nacht beruhigt und so sind wir heute zu einer der längsten Etappen aufgebrochen. Nachdem die Stafette noch von den Württemberger Schwaben (IPZV Oberschwaben) an die Bayrischen Schwaben (Allgäu Schwaben) übergeben worden war ging es Richtung Marktrettenbach. Gleich am Anfang mussten wir mehrere zivilisatorische und orthographische Hindernisse (Bahnlinie, Fluss, Autobahn und noch mal Fluss) überqueren. Danach ging es dann nach dem Grenzübergang nach Bayern (tatsächlich ohne Zollformalitäten!) durch typisches Allgäu. Wiesen und Hügel und dann Wiesen und dann noch mal Hügel und wer hätte es gedacht noch mal Wiesen.[nbsp]
Unser örtlicher Rittführer Werner Bernhard tröstete uns nach jedem neuen Bergauf – Bergab, dass wir nur noch sieben solche Täler zu durchqueren hätten und wir vermutlich so um halb Acht am Quartier ankommen würden. Puh. Tatsächlich zeigte am Ende des Tage das GPS 43 gerittene (und mindestens 100 gefühlte) Kilometer an. Jetzt sind wir in einer netten Wanderreitstation und genießen die letzten Strahlen der Abendsonne am Lagerfeuer.[nbsp]
Anke Spiegler[nbsp]
Vorausschau auf Etappe 5[nbsp]
Am Dienstag geht es von Markt Rettenbach nach Gennachhausen (36 km)[nbsp]
Es wird heute schon wieder eine anstrengende Etappe! Den ganzen Vormittag sind etliche Höhenunterschiede im Unterallgäuer Bergland zu überwinden. Diese und die nächste Tagesetappe geht es nach Süd – Osten um den Großraum München weiträumig südlich zu umgehen. Nach vielen Auf- und Abstiegen, bei denen wir auch öfters führen werden, erreichen wir unsere Mittagsstation am Rande eines Badeweiher am Ortsrand von Irsee. Das bekannte Kloster mit Marienkirche ist in Sichtweite und auch einen Besuch zum „In – Sich – gehen“ wert. Die Ortschaft Kaufbeuren mit ihren Vororten umgehen wir nördlich, um dann nach einer Kaffeepause bei einem Islandpferdebesitzer unser Nachtquartier den Gasthof zum Hack in Gennachhausen anzusteuern. Zum Gasthaus gehört ein großer Pferdestall, es sind einzelne Boxen vorhanden, es ist eine offizielle Wanderreitstation.[nbsp]
Franz Meier[nbsp]
Vielleicht merkt Hanjo Düring ja, dass die WM-Stafette so gerade eben an seinem Haus in Blaubeuren vorbei getragen wird. Übrigens stoßen heute Abend zwei echte Nordlichter dazu: Heide Meyer vom IPZV Nord (Teilnehmerin am WM-Stafettenritt 2003) und Inka Elbe vom IPZV Schwanewede (Teilnehmerin am WM-Stafettenritt 2007) lassen es sich nicht nehmen, die Stafette direkt bis ins Stadion nach Sankt Radegund zu begleiten. Wer das gut findet, besorgt sich das WM-Stafettenreiter-T-Shirt – und wer dabei sein möchte – ein WM-Ticket für den Mittwoch, den 03.08.2011 – findet[nbsp]
Astrid Holz[nbsp]
Stafette Tagesbericht Dienstag, 19.07.2011[nbsp]
Der Tag hat schon nicht gut angefangen und leider noch schlechter aufgehört.[nbsp]
Gleich zu Beginn fiel ein Pony wegen Lahmheit aus. Und so ging es den Tag weiter.[nbsp]
Eine Reiterin zog sich unglücklich eine Rippenprellung zu und muss morgen leider aufhören. Unterwegs trat ein Pferd auf einem schönen Waldweg in ein Erdwespennest, das dazu führte, dass ein Pferd samt Reiterin stürzte. Gott sei Dank ohne Folgen. Bei der Kaffeerast riss sich dann ein Pferd los und verletzte sich und leider auch zwei andere Pferde so, dass nur noch eines der drei beteiligten Pferde weiter laufen konnte. Zum Glück haben wir einen kompetenten Tierarzt dabei, der mit der Aktion seinen Vorrat an Klammertackern verbrauchte. Kurz vor der Ankunft im Quartier erreichte uns dann noch ein Riesengewitter, so dass wir nach einem schnellen Tölt gerade noch rechtzeitig in der Scheune unterstehen konnten. Jetzt schüttet es aus Kübel und die Hälfte der Reiter hat sich kurz entschlossen vom Hänger in ein Gasthaus einquartiert. Wir hoffen, dass wir heute alles Schlechte, was passieren kann hinter uns haben und deshalb auf allen weiteren Tagen nichts mehr passiert.[nbsp]
Anke Spiegler[nbsp]
Etappe 6 in Deutschland am Mittwoch von Gennachhausen nach Peiting (33 km)[nbsp]
Kurz nach Gennachhausen hören die letzten östlichen Ausläufer der schwäbischen Alb auf, es beginnt das größere Waldgebiet des Sachsenrieder Rotwald. Wenn wir den Wald beim Fahrenberg verlassen, sehen wir schon die Ortschaft Schwabbruck. Wir steuern den Ort an, denn hier betreibt unsere örtliche Rittführerin Petra Socher gemeinsam mit ihren Eltern einen Bauernhof. Die Eltern und der Tross haben schon alles hergerichtet, die Pferde können wir im Obstgarten anbinden und eine längere Mittagspause genießen. Bei Schwabbruck beginnt der bekannte malerische Pfaffenwinkel. Diese Gegend zählt nicht umsonst zu den schönsten in Deutschland, sie ist geprägt von sanften Moränenhügel und Seen aus der letzten Eiszeit und in jedem Dorf sieht man die charakteristischen Zwiebeltürme der Ortskirchen und die breiten Bauernhäuser mit den hier verbreiteten „Lüftlmalereien“ an der Fassade. Den Lech überqueren wir südwestlich von Peiting, kurz danach erreichen wir bereits unser heutiges Tagesziel, das Anwesen von Familie Gruber. Sie haben neben dem Isi von Irmgard auch noch Kaltblüter im Stall.[nbsp]
In Peiting ist am Donnerstag der erste wohl verdiente Ruhetag für Pferd und Reiter[nbsp]
Wir genießen die Gastfreundschaft von Familie Gruber, werden uns etwas um unsere Pferde kümmern und lassen einfach ein bisschen die Seele baumeln. Einige Reiter beenden an dieser Station den Ritt, dafür werden auch einige Neue zu uns stoßen. Wenn es gewünscht wird, können wir auch einen Ausflug zur nahegelegenen Wieskirche machen. Die herrliche Barockkirche wurde als Weltkulturerbe aufgenommen, sie ist mehr als sehenswert. Man kann dort übrigens auch mal etwas still werden und in sich gehen.[nbsp]
Franz Meier[nbsp]
Gute Wünsche aus der Ferne[nbsp]
Man bereitet alles möglichst gut vor – und hofft dann, dass man die ganze Vorsorge niemals braucht -und – dann kommt es doch alles ganz anders. Wie gut, dass wir so viele umsichtige Helfer – und sogar einen Tierarzt mit dabei haben. In solchen Situationen freut man sich über die gute Vorbereitung. Nun hoffen wir mit unseren Reitern, dass ab sofort nur noch die schönen Dinge passieren – und trotzdem – Licht und Schatten gehören eben doch zusammen. Morgen ist verdiente Ruhepause und am Freitag beginnt schön der zweite Teil des – legendären Ritts.[nbsp]
Gute Erholung und ganz viel Glück![nbsp]
Astrid Holz[nbsp]
Tagesbericht Stafettenritt Mittwoch, 20.07.2011[nbsp]
Feuchtfröhlich begann es bereits am Dienstagabend, unter anderem mit dem Spruch: „Was kann es schöneres geben als ein solcher Wanderritt“ und das bevor wir die vom Wirt gut eingeschenkten Schnäpse genossen hatten. Feucht, bzw. nass ging es dann heute weiter. Wir hatten Regen von oben, von rechts, von links und auch von vorne und von hinten. Trotzdem ließen wir uns die Stimmung nicht vermiesen und wurden mit provisorischen Boxen im überdachten Fahrsilo für unsere Pferde empfangen und sitzen jetzt gemütlich und endlich wieder trocken beisammen.[nbsp]
Anke Spiegler[nbsp]
Etappe 8 Peiting – Polling / Längenlaich (26,5 km)[nbsp]
Wir haben heute eine kurze, wenig anstrengende Strecke vor uns. Auf schattigen Forstwegen geht es entlang der Ammer nach Osten. Auf diesen Forststraßen herrscht zwar allgemein Reitverbot, wir konnten aber eine einmalige Ausnahmegenehmigung durch das Forstamt Oberammergau für diesen Ritt erreichen. Da wir entlang dem Fluß reiten, ist der Weg auch relativ eben, es sind nur wenige Höhenmeter zu bewältigen. Unsere Mittagsrast halten wir bei einem Naturbadesee bei Ammertal, der Troß wird wieder die leibliche Versorgung übernehmen. Unsere Übernachtungsstation wird der Kaltblutpferdehof der Familie Anton Mair in Längenlaich, südl. von Polling sein. Die Familie besitzt über 80 Kaltblüter und wir können sicherlich diese massigen Pferde bewundern. Den Abend werden wir in einem nahen Biergarten mit deftiger Brotzeit ausklingen lassen.[nbsp]
Franz Meier[nbsp]
Alles halb so schlimm – das Tief über Bayern hieß „Otto“[nbsp]
WM-Stafettenreiten ist nicht immer Zuckerschlecken. Das mussten die Stafettenreiter bis zur Wochenmitte am eigenen Leib erfahren. Regen von allen Seiten – ein empfindlicher Temperatursturz auf 11° Grad – und das im Hochsommer – zerrte an den Nerven von Mensch und Tier. Da kam der Ruhetag am Mittwoch gerade recht und auch die Aussicht auf eine entspannte Tour von Peiting nach Polling wird der nun etwas kleiner gewordenen Gruppe gut tun. Ab jetzt kommen dann nach und nach wieder neue Teilnehmer dazu – und alle freuen sich auf die nächsten Zwischenziele: Die Begrüßung am kommenden Samstag durch den Bürgermeister und den Landrat und einen Vertreter der bayrischen Staatskanzlei in Bad Tölz und das erste Zusammentreffen mit den Österreichern auf dem Marktplatz in Tittmoning am Samstag drauf. Die ersten Schlachtenbummler aus Berlin packen schon ihre Sachen![nbsp]
Bis dahin – einen guten Ritt[nbsp]
wünscht[nbsp]
Astrid Holz[nbsp]