11 Materialrichter hatten sich auf Einladung der IPZV-Zuchtleitung zur jährlichen Herbst-Tagung mit Fortbildung auf dem Rappenhof in Breuna eingefunden.
Ein Hauptthema war in dieses Jahr ein Erfahrungsaustausch rund um das Jungpferde-Beurteilungssystem nach Prozenten, welches im zweiten Jahr angewandt wurde. Die Zuchtleitung berichtete, dass eine Vielzahl an Züchtern sich mit diesem System nicht identifizieren können. Auch die meisten FN-Zuchtverbände sehen dieses System sehr kritisch. Nach einer offenen Diskussion hat sich die Mehrheit der Materialrichter gegen eine Fortführung ausgesprochen. Mit diesem Votum ging die Zuchtleitung in die nachfolgend stattfindende Zuchtausschusssitzung.
Zweiter Schwerpunkt auf der Materialrichterfortbildung war das internationale Fohlen- und Jungpferde-Beurteilungssystem. Dieses basiert auf unserem Fohlensystem, jedoch bei den Merkmalen teils deutlich abgespeckt (siehe Richtbogen) und anstelle von Noten sind Punkte hinterlegt. Nach Addition der Punkte erfolgt ein Ranking. Bislang war dieses FEIF-System nur internationalen Materialrichtern vorbehalten, nach langen und intensiven Gesprächen öffnet sich die FEIF und bietet auch nationalen Materialrichtern an dieses System richten zu dürfen, sofern diese eine Schulung abgelegt haben. Auf dem Rappenhof wurden jetzt testweise einige Fohlen und ein Jungpferd gerichtet, die Handhabung fiel unseren Richtern nicht schwer. Alle deutschen Materialrichter zeigen Interesse im kommenden Jahr dies System bei Fohlen zu testen, sofern Veranstaltungen hierzu ausgeschrieben werden. Die Schulung auf dieses FEIF-System ist für den März terminiert. Eine Nutzung des FEIF-Systems ist 2025 bei Jungpferden ist noch nicht möglich, da zur Körung eine Beurteilung mit Noten vorgeschrieben ist. Hier wird die Zuchtleitung mit der FN und den Zuchtverbänden in Kontakt treten und die Züchter über die weitere Entwicklung informieren.
Horst Gerhold / IPZV-Bundeszuchtwart