"Auf die Plätze, fertig, Tölt!" oder "Gewitter ist nur Wetter, das applaudiert."
Auf den Wiesen des malerischen Gut Margarethenhofs, der liebevoll gepflegten Anlage von Familie Wittfeld, wo normalerweise frühmorgens die Ponys ausschliesslich mit Frühstück beschäftigt sind, wuselte morgens um 8 schon alles fröhlich durcheinander. Hestadagar 2019, d.h. jede Menge spannende, unterhaltsame Prüfungen, Islandpferde in allen Farben, engagierte Reiter und Helfer, und jede Menge begeisterte Zuschauer.
Um 9.30 starteten die Prüfungen mit dem allseits beliebten Trail, der vor allem Rittigkeit und Nervenstärke der Pferde auf die Probe stellt. Mal cool wie ein Profi, mal eher aufgekratzt, aber immer souverän und entspannt meisterten alle Pferd-Reiter-Paare Hindernisse wie Wippe, Podest, Stangen-L und sogar aufsteigen von der „falschen“ Seite.
So unterhaltsam in den Tag gestartet, ging es Schlag auf Schlag weiter mit Viergang, Freizeitpass, Akustiktölt, Führzügelklasse, Töltprüfung, Fahnenrennen, Bänderrennen, Mehrgang und dem allseits beliebten Bierglastölt.
Die beiden Richterinnen unseres Hestadagars, Nadine und Tamara Engel, hatten also den ganzen Tag gut zu tun, und von ihrem Platz in er Mitte der Ovalbahn alles im Blick.
In der Führzügelklasse begeisterten die jüngsten Reiter das Publikum mit ihren Reitkünsten und kleinen Kunststücken wie Mühle oder sogar Stehen auf dem Pferd.
Auch Prüfungen wie Bänderrennen, Fahnenrennen und auch der Freizeitpass sind kleine Publikumsmagneten, da sie den richtigen Adrenalinkick in und an der Bahn geben.
Aber richtig verpassen wollte man ja eigentlich keine der abwechslungsreichen Prüfungen, die so sensationell gut moderiert wurden von Doris Braun. Doris lässt selbst Werbung spannend wirken und benannte kurzerhand die Siegerrunde um in Taschen-und Tüten-Tölt. Nur Isländer laufen noch eine entspannte Ehrenrunde, wenn am Stirnriemen eine Schleife flattert und am Hals eine Preistüte klappert.
Musikalisch begleitet wurde der Tag von Kay Winkelmann, der mit IsiEntertainment den Takt angibt.
Den ganzen Tag über standen im wunderschönen Innenhof der Cateringservice Freche Fritten und die Creperie Paularei parat, um Reiter und Zuschauer kulinarisch zu verwöhnen und zu stärken. Dort konnte man sitzen, erzählen oder kurz durchschnaufen, bevor es in die nächste Prüfung ging.
Leider machte Petrus uns kurz vor Schluss einen Strich durch die Rechnung: ein ordentliches Gewitter rollte ran! Freundlicherweise erst nach dem Bänderrennen, denn Kreppband und Regen vertragen sich nun mal gar nicht.
Die bereits startklaren Reiter der Mehrgangprüfung Erwachsene mussten Zuflucht in der kleinen Reithalle suchen, um dem Gewitter zu entkommen. Doch auch hier zeigt sich, dass Isländer cool as ice sind: weder das Gedränge noch der Donner schien ihnen gross was auszumachen. Die Mehrgangprüfunge fand dann trotzdem statt, für alle Reiter, die noch Lust hatten. Leider sozusagen bei isländischen Verhältnissen: Regen und Nebel. Das tat den Leistungen der Pferde und Reiter aber keinen Abbruch.
Trotzdem konnte kein Wetter die tolle Stimmung an diesem Tag trüben. Die Organisation war perfekt, dank Silke Rudolph, 1. Vorsitzende des IPR-HS, und Michèle Jeleniowski, Breitensportwartin des IPR-HS. Beide waren an diesem Tag mit Starterlisten, Endergebnissen und Schleifenwagen unterwegs, und damit wohl die gefragtesten Personen!
Auch ohne die vielen unermüdlichen Helfer, die nicht nur an diesem Tag, sondern auch schon lange im Vorfeld an der Organisation beteiligt waren, ist so ein Hestadagar nicht machbar. Ein dickes Dankeschön geht auch an Familie Wittfeld, die uns mit ihrem Hof die perfekte Kulisse für unser Hestadagar gegeben hat.
Und als am Abend die Zuschauer gegangen, Sitzbänke und Hindernisse weggeräumt sind, Besucherpferde und –reiter samt Hängern das Geländer verlassen haben, sieht man die Margarethenhof-Isis zufrieden im Nieselregen auf der Wiese stehen und ihr Gras mümmeln.
Text übermittelt durch Michéle Jeleniowski[nbsp]