Die Zahl der Islandpferdefohlen geht seit 2010 in Deutschland zurück.[nbsp] [nbsp]
Die Bereitschaft, Islandpferde prüfen zu lassen, steigt allerdings erfreulicherweise signifikant an. Dies gilt nicht nur für die „Königin“ der Zuchtprüfungen, die FIZO-Prüfung. 2000 - 3000 Islandpferde werden jährlich insgesamt in den FEIF-Ländern bei gerittenen Zuchtprüfungen nach FIZO vorgestellt. In Deutschland waren dies 2017 fast 400[nbsp] Pferde.[nbsp]
Der gleiche positive Trend scheint sich auch bei den Fohlenprüfungen abzuzeichnen. Von den ca. 2000 neu eingetragenen Fohlen des Jahrgangs 2017 sind fast die Hälfte auf Fohlenprüfungen gezeigt worden. Die Richter hatten somit weit über 900 Fohlen zu bewerten. Im ablaufenden Jahr leistete den größten Teil dieser verantwortungsvollen Aufgabe Barbara Frische.
Auch wenn die Fohlenprüfung nicht vergleichbar ist mit einer gerittenen Zuchtprüfung, stellt sie doch eine wertvolle Einschätzung der jungen Pferde dar. Gerade der Vergleich einer so großen Anzahl von geprüften Fohlen lässt Rückschlüsse auf die späteren Möglichkeiten der Pferde zu.
Für den aufmerksamen Betrachter werden Merkmale und Eigenschaften bestimmter Zuchtlinien bei Hengsten und Stuten sichtbar.
Mögen auch Glück und[nbsp] Zufall bei der Zucht eine gewisse Rolle spielen: Erfahrene und erfolgreiche Züchter wissen, welche Arbeit, Gewissenhaftigkeit und Hingabe erforderlich ist, um einen Tierbestand auf höchstes Niveau anzuheben. Erfolge dieser Art erfordern viel Herzblut[nbsp] und fundiertes Fachwissen.
Ob und inwieweit diese Hoffnungsträger im späteren Umgang und unter dem Sattel die Erwartungen erfüllen werden, bleibt abzuwarten. Einen Schritt in die richtige Richtung haben diejenigen Stuten und Hengste bereits [nbsp]getan, die sich bei einer der diesjährigen Jungpferdeprüfungen präsentiert haben. Mancher bestätigte seine Fohlenbewertung, andere übertrafen sie:
Hier gibt es eine kurze Vorstellung der jeweils drei am höchsten bewerteten Hengste und Stuten aus dem Prüfungsjahrgang 2017:
Jungpferde (3- und 4-jährig)
Hengste
Platz 1:
Gleich zweimal bekam der 3-jährige Isabell-Scheck-Hengst[nbsp]Steinar vom Isterbergerhof[nbsp]die Traumnote 8,4 (Gesamt[nbsp]8,31). Der Sohn des Álfasteinn frá Selfossi[nbsp] ist damit das am höchsten bewertete Jungpferd des Jahres 2017. Sein Blup-Wert beträgt 114. Er ist das erste Fohlen der 7-jährigen Fífla, einer geprüften Stute. Sie ist genau wie ihr Sohn gezogen von Angelika Metzner. Steinar steht im Besitz von Lena Trappe und Eric Winkler.
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Platz 2:
Sjóli von Chur[nbsp], gezogen und im Besitz von Ursula und Hans Pfaffen, ist ein Sohn des Lykill frá Blesastöðum 1A . Er erhielt die Note[nbsp]8,3[nbsp]in allen drei Prüfungsteilen.
Als Fohlen hatte er die Note 8,10 erhalten. Sein Blup-Wert beträgt 118.
Seine Mutter Snædís von Chur geht auf Depill frá Votmúla zurück und stammt [nbsp]in 2. Generationen aus der eigenen Zucht seiner Besitzer.
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Platz 3:
Als Fohlen wurde ihm vor 3 Jahren „ein enormes Talent“ bescheinigt, er hatte die Traumnote 8,40 erhalten und wurde das Siegerfohlen seines Jahrgangs. Sein Blup-Wert beträgt 121. Eine hohe Messlatte für den 3-jährigen Hengst vom[nbsp]Kronshof.[nbsp]Myrkvi[nbsp]gehört nun mit[nbsp]8,27[nbsp]ebenfalls zu den Besten seines Jahrgangs bei den Jungpferdeprüfungen. Er geht auf namhafte und hocherfolgreiche Eltern zurück: Vater ist der 10-jährige Óðinn vom Habichtswald und seine Mutter Hnokkadís von Seppensen ist eine Tochter des Tölt-Weltmeisters Hnokki frá Fellskoti . Züchter und Besitzer ist die Kronshof GbR..
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Stuten
Platz 1
Markus u. Bernhard[nbsp] Podlech heißen die Züchter und Besitzer der Siegerstute bei den Jungpferden. Die 3-jährige[nbsp]Blíða vom Wiesenhof[nbsp] hatte als Fohlen bereits überzeugen können und gehörte mit 8,24 mit zu den Spitzenfohlen. Bei der Jungpferdeprüfung erreichte sie mit[nbsp]8,20[nbsp]fast die gleiche Bewertung. Ihre Eltern sind genau wie ihre Züchter und Besitzer auf dem Wiesenhof im Schwarzwald zu Hause:
Mjölnir frá Hlemmiskeiði 3 heißt ihr berühmter Vater. Ihrer inzwischen 16-jährigen Mutter Broka vom Wiesenhof war einst auf der WM 2007 u. a.[nbsp] „sehr viel Ausdruck“ bescheinigt worden. Sie erhielt die FIZO-Note 8,32 und hat bisher 8 Nachkommen.
Platz 2:
Kalissi vom Heesberg[nbsp] hat ihre Jungpferdeprüfung 4-jährig absolviert und belegt mit der Note[nbsp]8,19[nbsp]Rang 2 bei den Jungstuten. Sie hat damit ihre Fohlennote von 7,82 aus dem Jahre 2013 weit übertroffen. Die Fuchsstute vom Heesberg steht im Besitz ihrer Züchterin Ina Schulz. Sowohl ihr Vater Nagli frá Þúfu í Landeyjum als auch ihre Mutter Kolbrá frá Árbæ gehen auf Vorfahren aus der [nbsp]Sauðárkróki-Linie zurück. Ihre Mutter ist eine bewährte Zuchtstute des Gestüts Heesberg. Sie hat 13 Fohlen gebracht, von denen 8 geprüft worden sind. Ihr bekanntester Sohn heißt Kopernikus vom Heesberg.
Platz 3:
Liesl und Heinz Pinsdorf [nbsp]vom Gestüt Klausenberg hatten auf eine Anpaarung zwischen der damals 20-jährigen Vordís frá Flugumýri und einem Álfasteinn frá Selfossi –Sohn namens Ás frá Vísindahofi bei der Anpparung gesetzt. Die inzwischen 3-jährige[nbsp]Vippa vom Klausenberg[nbsp]konnte mit einer Jungpferdenote von[nbsp]8,18[nbsp]überzeugen und belegt damit Rang 3 bei den Jungstuten des Jahres 2017.
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Fohlen des Jahrgangs 2017
Hengste und Stuten
Platz 1
Viktor von der Hirschquelle[nbsp]führt das Ranking bei den Hengsten mit der Note[nbsp]8,30[nbsp]auf alle drei Bewertungsteile an. Bei dem als besonders elegant beschriebenen Fünfgang-Hengst haben die schönen Proportionen, der schlanke und sehr gut geformte Hals samt der sehr hohen Aufrichtung Richter und Publikum begeistert. Bei der Gangbewertung wurden die sehr guten Bewegungen in Trab, Tölt und Rennpass bei schnellem Tempo hervorgehoben. Das Interieur wird mit einem „feinsensiblen Temperament“ beschrieben.
Das Hengstfohlen besitzt einen Zuchtwert von 119. Beide Eltern des Hengstes sind erfolgreich geprüfte Pferde: Hrína vom Pfaffenbuck II , die 2012 beim Dritteltreffen in Wurz 8,16 auf Reiteigenschaften erhalten hatte und Zuchtweltmeister Viktor frá Diisa, der den[nbsp] Blup-Wert von 128 aufweist. Beide gehen in ihrem Stammbaum auf die Sauðárkróki –Linie zurück. Züchterin und Besitzerin ist Inge Wirth aus Heilsbronn [nbsp]bei Nürnberg.
Platz 1
Kjarnveig vom Tiefenbachtal[nbsp] wird als edles und langbeiniges 5-Gang-Fohlen beschrieben, das mit hochweiten Bewegungen, aktiver Hinterhand und besonders gutem Verhältnis zwischen Schub- und Tragkraft in den Gängen begeistert hat und im Interieur als fein und aufmerksam bei hohem Temperament überzeugen konnte. Auch sie erhielt[nbsp]8,30[nbsp]auf alle Bewertungsteile. Sie ist das 11. Fohlen der Gestütseigenen 17-jährigen Stute Kolbrún vom Tiefenbachtal,[nbsp] die auf Bassi frá Bakka zurückgeht. Vater ist der 5-jährige noch nicht zuchtgeprüfte Hengst Mergur frá Votmúla. Der Zuchtwert von Kjarnveig beträgt 108. Züchter und Besitzer ist Ulrich Hiller aus Nürtingen in der Nähe von Stuttgart.
Platz 2
Hnokki vom Ullersberg[nbsp] belegt mit der Note[nbsp]8,28[nbsp]Rang 2. Der Hengst wurde als weit entwickeltes, elegant und kräftig gebautes Fünfgangfohlen mit ganz hoher Aktion und energischem Anwinkeln der Beine, viel Rhythmus und Tempo in Trab und Tölt, viel Persönlichkeit, gut eingesetzter Hinterhand und viel fließender Energie beschrieben. Seine Mutter ist eine 20-jährige geprüfte Stute, die ein sehr gutes Gebäude aufweist und bei ihrer FiZO-Prüfung 2003 8,18 auf Reiteigenschaften erhalten hatte. Vater ist der Zuchtweltmeister Spoliant vom Lipperthof, der 10-jährig bereits 99 eingetragene Nachkommen besitzt. Züchterin und Besitzerin von Hnokki ist Eva Kurz aus Ursensollen in Nordbayern.
Platz 2
Viktoria vom Klausenberg[nbsp] erhielt ebenso die Note[nbsp]8,28. Sie wird als elegantes, ausdrucksstarkes Stutfohlen mit hervorragender Aufrichtung und elastischen, raumgreifenden Bewegungen in allen Gängen beschrieben. Sie hat noch ganz junge Eltern Ihr Vater ist der 6-jährige Alfastein-Sohn Auður vom Wiesenhof und die erst 4-jährige Vandis vom Klausenberg aus dem eigenen Gestüt der Züchter und Besitzer von Viktoria: Liesl und Heinz Pinsdorf aus Alfter in der Nähe von Bonn.
Platz 3
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Freydís von der Rehwiese[nbsp]wurde bei ihrer Fohlenprüfung als außergewöhnlich ausdrucksvolles, selbstbewusstes Stutfohlen mit geschmeidigen, federnden Bewegungen und enormer Tempofähigkeit bei guter Balance beschrieben. Sie erhielt[nbsp]8,27[nbsp]als Gesamtnote. Sie ist das 5. Fohlen ihrer Mutter Fiðla frá Miðkoti 1. Ihr Vater ist derzeit einer der erfolgreichsten Hengste aus deutscher Zucht: Óðinn vom Habichtswald, der 7-jährig bereits 108 eingetragene Nachkommen vorweisen kann und den Zuchtwert von 126 aufweist.
Der Zuchtwert von Freydís beträgt 120. Züchter und Besitzer ist Peter Frühsammer aus[nbsp] Berlin.
Platz 4
Appolló vom Lipperthof [nbsp]belegt bei den Hengsten Rang 3. Er erhielt die Note 8,26 und wurde als langliniges, sehr harmonisch gebautes Fohlen mit großen Bewegungen, sehr gut eingesetzter Hinterhand, sehr guten Rennpassansätzen und rythmischem Bewegungsablauf beschrieben. Seine Mutter, Madonna vom Lipperthof, geht auf die Stammstute des Gestüts Drottning vom Lipperthof zurück und ist mehrfach FIZO-geprüft worden. Auch sein Vater heißt Álfasteinn frá Selfossi. Appollós Zuchtwert beträgt 114. Züchter und Besitzer ist Uli Reber aus Wurz in Ostbayern.
Platz 5
Punktgleich mit [nbsp]der Note 8,25 folgen 6 weitere Fohlen mit nur einem Hundertstel Abstand[nbsp] zu den 6 höchst bewerteten Fohlen des Jahrgangs 2017:
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Hágangur vom Lipperthof |
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Punktur von Zweibrücken |
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Arion vom Burrishof |
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Pistill vom Kronshof |
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Pála vom Kronshof |
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Drífa von Hagenbuch |
Bei den 10 höchst bewerteten Fohlen sind je zweimal die Hengste Viktor frá Diisa, Álfasteinn frá Selfossi und Óðinn vom Habichtswald als Väter vertreten.
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Text [&] Bild: Inge Wirth