Im November fand bereits die 6. Jugendtagung des IPZV e.V. statt. Trainer, Hofbetreiber sowie Ehrenamtler aus der Jugendförderung kamen zum Islandpferdegestüt Wiesenhof nach Marxzell im Schwarzwald.
Nach der Begrüßung durch Annette Braun und einer kurzen Vorstellungsrunde aller Teilnehmer startete der erste Referent Dr. Robert Stodulka. Der Wiener referierte über die Balance und Losgelassenheit des Pferdes, sowie über die biomechanischen Aspekte unseres Trainings, die durch Beispiele veranschaulicht wurden.
Auch gab es Diskussionen über Themen wie z.B. „Dehnungshaltung – wie viel vorwärts-abwärts ist nötig, wann wird es zu viel?“. Oder „wie viel Spannung braucht ein Pferd (Gangpferd) bevor es verspannt, oder auch zu locker wird?“
Nach der Mittagspause (es gab wie immer eine hervorragende Verpflegung an diesen beiden Tagen – danke Hjerke!) ging es in die Reithalle um den „theoretischen Vormittag“ mit praktischen Beispielen zu ergänzen.
Von Bernhard Podlech wurde Ás longiert, auf dem das Skelett aufgezeichnet war. So wurden die vorher theoretisch erklärten anatomischen Zusammenhänge von Dr. Robert Stodulka anschaulich erklärt.
Labyrinth mal anders
Nach
einer kurzen Kaffeepause folgte ein Vortrag von Helga Podlech über das
Labyrinth, dessen Geschichte und Einsatzmöglichkeiten. Wir zeichneten zusammen
das kretische (klassische) Labyrinth und erfuhren einiges über verschiedene
Formen, wo überall welche vorkommen und auch etwas über die Einsatzmöglichkeit
im Reitunterricht (mit und ohne Pferd).
Im nächsten Teil regte Daniela Gehmacher zur Diskussion über Problemstellungen des heutigen Alltags und pädagogische Grundanforderungen an den Reitunterricht an. Viele Probleme wurden angesprochen und angeregt diskutiert.
Am nächsten Tag folgte dann der dazugehörige Workshop. Einige Probleme vom Vortag wurden von Svenja Braun, Ariane Fiedler und Alex Degler demonstriert. Um den „Reitschülern“ nun bei ihren Problemen zu helfen zeigte Dani verschiedene Spiele und Übungen mit unterschiedlichen Ansätzen. Bei allen Problemlösungen muss das jeweilige Alter differenziert betrachtet werden, und vor allem darf der Spaß nicht zu kurz kommen.
Working Equitation
Der
letzte Referent war Stefan Schneider vom Gut Rothenkircher Hof[nbsp] . Erklärt und vorgeführt wurde „Working
Equitation“. Zusammen mit einer Mitarbeiterin und mit seinen Lusitanos führte
er die Trainingsarbeit vor und demonstrierte einen Turnier-Trailparcour.
Working Equitation ist für jede Rasse offen. Es fasst die alten europäischen Arbeitsreitweisen zusammen. Gewünscht ist ein rittiges, verlässliches Pferd, es soll sich schnell neuen Aufgaben stellen können und gelassen in der Arbeit mit den Rindern sein. In einem Trailparcour bekamen wir einen Eindruck, wie wendig diese Pferde sind, und wie schnell sie von 0 auf 100 sein müssen und das dann auch jederzeit sofort abschaltbar ist.
Stefan Schneider erklärte, dass die Lektionen nicht schnell oder selbständig gemacht werden dürfen, sondern langsam Schritt für Schritt. Dann kamen noch Isi-Reiter in den Parcour. Sie meisterten[nbsp] hervorragend einzelne Lektionen unter Stefans Anleitung.[nbsp]
Gegen Spätnachmittag war dann die Abschlussbesprechung über die beiden ereignisreichen Tage. Es gab viel Input der jetzt in den eigenen Köpfen „sortiert“ und vor allem auch in die tägliche Arbeit mit eingebaut werden kann.
Danke an die Organisatoren und Mitwirkenden, es waren wieder zwei[nbsp] super tolle Tage. Ich freue mich schon auf die 7. Jugendtagung.
Text: Renate Rampf /[nbsp]Fotos: Daniela Greis