Der Wind frischt langsam in Aegidienberg auf, aber das kann die derzeit vielleicht 300 Zuschauer auf der Naturtribüne der Familie Feldmann nicht einschüchtern. Heute Vormittag starteten die 2. Gaedingakeppni Meisterschaften mit den Vorentscheiden im A- und B-Flokkur, den klassischen Gaedingakeppni-Prüfungen. Und viele schöne Vorstellungen waren zu sehen.[nbsp]
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Das Drumherum
Wer schon einmal im Gangpferdezentrum Aegidienberg zu Gast gewesen ist, der weiß nicht nur die Landschaft des Siebengebirges zu schätzen, sondern kam sicherlich auch schon in den Genuss der Gastfreundschaft der Familie Feldmann. Trotz Turnierstress und -hektik ist Walter Feldmann immer für einen kleinen Plausch zu haben und zeigt bereitwillig jedem sein Anwesen. Und das kann sich sehen lassen: Die Ovalbahn liegt sanft eingebettet im Tal, die Passbahn genau daneben. Den leichten Anstieg hinauf zu den Stallungen nutzten die Feldmanns, um dort eine Zuschauertribüne einzulassen, die sich in Stufen nach oben zieht. Oben zwischen Ovalbahn und Stallungen steht - wie bei jeder großen Veranstaltung in Aegidienberg - ein eindrucksvolles Festzelt, das nicht nur den Hungrigen eine Sitzgelegenheit bietet, sondern in dem auch ein Stand mit isländischen Süßigkeiten und ein Stand mit Pferde- und Reiterzubehör zu finden ist.
Auch für das leibliche Wohl sorgte das gesamte Team des Gangpferdezentrums Aegidienberg mit viel Liebe und Fürsorge. Neben dem üblichen Turnieressen, bei dem es neben Würsten und Steaks auch Salat und Champignons gibt, sorgen gespendete und durch die ortsansässige Bäckerei Oelpenich bereitgestellte Kuchenvariationen für die Süßschnäbel unter uns. Eis für die Kinder gibt es auch und morgens wird ein reichhaltiges Frühstück serviert. Wer überlegt, am Wochenende nach Aegidienberg zu fahren (und wir können dazu nur raten), der wird außerdem in den Genuss frisch gebackener Waffeln kommen oder sich an einem Gläschen frisch eingeschenkten Sekt laben können. Der Sektstand alleine wird schon einen Besuch wert sein, das können wir versprechen!
Pferde, Reiter und Besucher
Nach Aegidienberg sind derzeit ca. 140 Reiter-Pferd-Kombinationen angereist, die sich in den unterschiedlichsten Disziplinen messen werden. Untergebracht wurden sie auf Paddocks hinter der Ovalbahn über die Straße oder in den Stallungen des Gangpferdezentrums Aegidienberg. Da das Wetter allerdings nicht ganz so hochsommerlich ausfällt, wie beispielsweise auf der DIM oder der MEM in diesem Jahr, sondern eher herbstlich-kühl ist, stehen die Pferde gut versorgt auf ihren Paddocks. Heute Vormittag hielt das Wetter noch gut, allerdings ist für nachmittags Regen angesagt. Doch wie es in einem Mittelgebirge oft der Fall ist, hoffen die Organisatoren darauf, dass die angesagte Regenfront vorbeiziehen wird, ohne ihre Schleusen zu öffnen. Die vielen derzeit in Aegidienberg anwesenden Zuschauer wird der Regen aber dennoch nicht davon abhalten, bei guter Stimmung die Reiterinnen und Reiter anzufeuern und zu bejubeln.
Vorentscheidung A-Flokkur
Und für Jubel sorgte heute Vormittag im Vorentscheid des A-Flokkur vor allem Simon Feldmann mit seinem Andri frá Lindarbæ, der vor allem im Pass wie ein Brett auf der Bahn liegt – wenn man das mal so umschreiben darf. Mit einer Gesamtnote von 8,36 sahen das auch die Richter so. Auch mit seinem Hengst Snjall frá Vatnsleysu, dessen großes elegantes Gebäude auf den ersten Blick beeindruckt, brillierte Simon Feldmann und zog damit auf Platz 2 der Rangliste bei einer Gesamtnote von 8,27. Den dritten Platz im Vorentscheid belegt derzeit der Young Rider Nicolas Fedorov aus dem hessischen Schmitten mit Loftur frá Kambi (8,25).
Nicht mit am Start des A-Flokkur war leider Þórður Þorgeirsson, der eigentlich mit einem anderen Pferd als im letzten Jahr diese Prüfung reiten wollte, sich leider aber bei einem Reitunfall am Mittwoch verletzte. An dieser Stelle gute Besserung und schnelle Genesung!
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Vorentscheidung B-Flokkur
Die Viergänger zeigten ab 11 Uhr ihr Können im Vorentscheid des B-Flokkurs. Mit einer tollen Leistung präsentierte sich dabei Juliet ten Bokum, die mit Glotti frá Krá dieses Jahr niederländische Meisterin wurde und auch auf der WM 2013 mit dabei war. Auf den 2. Deutschen Gaedingakeppni Meisterschaften zeigte sie heute früh brillante Leistungen, die in einer Endnote von 8,62 mündeten. Knapp dahinter platzierte sich Katharina Konter mit Kjarni frá Auðsholtshjáleigu, die mit ihren durchweg schönen Gängen und dem wunderschönen schnellen Tölt eine Gesamtnote von 8,33 erhielten.
Damit stehen die Teilnehmer des A-Finals und des B-Finals im B-Flokkur fest:
B-Flokkur | [nbsp] | [nbsp] |
1 | Juliet ten Bokum [Erwachsene] - Glotti frá Krá | 8,62 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,62 - 8,60 - 8,64 | [nbsp] |
2 | Katharina Konter [Erwachsene] - Kjarni frá Auðsholtshjáleigu | 8,43 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,37 - 8,41 - 8,51 | [nbsp] |
3 | Isabelle Köckritz [Erwachsene] - Fjölnir frá Breiðabólstað | 8,33 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,27 - 8,27 - 8,46 | [nbsp] |
4 | Stijn Rottiers [Erwachsene] - Taktur frá Tjarnalandi | 8,31 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,42 - 8,34 - 8,16 | [nbsp] |
5 | Katja Honnefeller [Erwachsene] - Djákni frá Skriðu | 8,17 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,05 - 8,20 - 8,26 | [nbsp] |
[nbsp] | [nbsp] | [nbsp] |
6 | Carolina Kissel [Erwachsene] - Hjalti vom Hofgut Retzenhöhe | 8,16 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,12 - 8,09 - 8,27 | [nbsp] |
7 | Maxi Wagner [Erwachsene] - Þyrill von Ellenbach | 8,15 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,11 - 8,21 - 8,14 | [nbsp] |
8 | Monique Cox [Erwachsene] - Boreas frá Breuerson | 8,13 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,08 - 8,20 - 8,10 | [nbsp] |
9 | Katharina Konter [Erwachsene] - Þrá vom Forstwald | 8,12 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,22 - 8,01 - 8,14 | [nbsp] |
10 | Beatrix Berg [Erwachsene] - Dynur vom Kronshof | 8,11 |
[nbsp] | VORE[nbsp]8,01 - 8,09 - 8,24 | [nbsp] |
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2. FIZO-Durchgang
Weiter ging es mit dem zweiten Durchgang der FIZO-Prüfungen, in dem die Zuchtreiter nochmals die Chance hatten, die Noten ihrer jungen Pferde für Reiteigenschaft zu verbessern. Insgesamt acht Reiter waren am Start und insbesondere Jolly Schrenk beeindruckte mit dem rappwindfarbenen Sproti frá Laugarvatni, der seine Reiteigenschaften auf 8,0 verbessern konnte. Sein Besitzer Josef Dohr vom Islandpferdegestüt Roetgen konnte sich gestern außerdem über die Exterieur-Beurteilung von 7,64 freuen, was dem außergewöhnlichen Hengst eine Gesamtbeurteilung von 7,86 einbringt.
Erster im Gesamtranking dieser FIZO ist allerdings Flygill frá Kvistum, ein Omur frá Kvistum Sohn. Unter Mischa Weingarth bekam er heute bei den Reiteigenschaften eine 7,97. Zusammen mit der Exterieurnote von 8,11 macht das eine Gesamtnote von 8,03. Glückwunsch an Familie Weingarth, die Besitzer dieses wunderbaren Rapphengstes.
Die in den Niederlanden stehende und in Island gezogene Þöll frá Árbæ aus der Zucht von Gunnar Andrés Jóhannsson und Vigdís Þórarinsdóttir konnte Platz zwei einnehmen. Mit ihrem Reiter Erik Spee erhielt sie bei den Reiteigenschaften 7,93 und hatte im Exterieur eine 8,05 – das macht eine Gesamtnote von 7,98. Platz drei belegt bei dieser FIZO mit einer Gesamtnote von 7,95 die Isabell-Stute Brá frá Miðhrauni, die von Haukur Tryggvason vorgestellt wurde.[nbsp]
Nun stehen in Aegidienberg die beiden Passrennen über 150m und 250m (die ersten beiden Läufe) sowie den Vorentscheidungen in der T1 und T2 auf dem Programm. Spannende Ritte also, die dazu verlocken, doch noch schnell heute Nachmittag nach Aegidienberg zu fahren.[nbsp]