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13. Februar 2019 | BREITENSPORT

Gefahr Wolf: Positionen des IPZV

Gefahr Wolf: Positionen des IPZV 1)

Meldungen über Wolfsrisse geben auch Islandpferdehaltern in letzter Zeit zunehmend Grund zur Sorge. Befürchtungen, dass Pferde in Panik vor dem Wolf durch Weidezäune brechen, auf Straßen laufen und für Mensch und Tier tödliche Unfälle verursachen könnten, kommen hinzu. Der IPZV unterstützt zum Thema Wolf die Aktivitäten der FN, deren Anschlussverband er ist, und des Aktionsbündnisses Pro Pferd (APP), dessen Mitglied der IPZV ist.

Derzeit ist es noch so, dass der Wolf entsprechend des EU-Rechts in die höchste Kategorie aller schützenswerten Tier- und Pflanzenarten eingestuft ist. Dies ist die Gruppe IV und in dieser gilt absoluter Schutz vor menschlichen Eingriffen. Etwas weniger streng ist die Gruppe V, die es unter bestimmten Voraussetzungen gestattet, "Tiere oder Pflanzen zu entnehmen", wie es heißt. Der Wolf hat vor allem durch diese aktuelle Artenschutzklassifikation und das derzeit geltende generelle Jagdverbot keine natürlichen Feinde. Er verliert demnach zunehmend seine Scheu und dringt immer wieder - auch potentiell menschengefährdend - in bewohnte Gebiete ein. Zusammen mit der FN wollen wir erreichen, dass der Wolf in Gruppe V eingeordnet wird, aber das ist ein langwieriger Prozess auf EU-Ebene. Wir begrüßen deshalb jüngste Vorstöße, eine punktuelle Bejagung des Wolfes bei Bedarf zuzulassen.

Wolfsabweisende Zäune sind keine Lösung! Selbst bei ihrer Zulässigkeit ist der Bau von wilddichten Zäunen auf großen Flächen im Sinne des Naturschutzes und für das wandernde große und kleine Wild abzulehnen. Schon jetzt erfordert es große Fachkenntnis, einen hütesicheren Zaun so zu bauen, dass er gesetzeskonform ist und möglichst vielen Wildtieren den Weg nicht versperrt.

Aus Tierschutz-, Naturschutz- und wirtschaftlichen Gründen ist das generelle wilddichte Einzäunen von Weideflächen für Pferde in Wolfsgebieten nicht umsetzbar. Es gilt, die Entwicklung intelligenter, wolfsabweisender Maßnahmen voranzutreiben und Forschungen zum digitalen Herdenschutz einzufordern.

Die Rückkehr zur Stallhaltung von Pferden lehnen wir strikt ab. Als Pferdehalter leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Flächenpflege im Sinne des Naturschutzes. Die naturnahe Haltung von Pferden mit möglichst ganzjähriger Haltung unter freiem Himmel auf vegetationsreichen Flächen mit Hecken, Büschen und Bäumen und Unterständen, die die Pferde bei Bedarf aufsuchen, ist gelebter Tier- und Naturschutz, dessen Entwicklung und Akzeptanz jahrzehntelanges Umdenken benötigt hat. Diese optimale Weidetierhaltung darf nicht durch einseitige und nicht zu Ende gedachte Schutzvorschläge gefährdet werden. Der Schutz der Weidetierhaltung muss Kernanliegen des Naturschutzes sein und darf nicht dem "Wolfsschutz" untergeordnet oder gar geopfert werden.

In IPZV-Präsidium kümmert sich schwerpunktmäßig die Ressortleiterin Zucht, Maria Siepe-Gunkel, um das Thema Wolf.

Sie steht IPZV-Mitgliedern gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

1) vgl. die Stellungnahmen auf den Internetseiten der FN und des Aktionsbündnisses Pro Pferd (APP), auf die hier Bezug genommen wird (Datum des Zugriffs: 10.02.2019)