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21. Juli 2023 | JUGEND

FEIF Youth Camp in Finnland

FEIF Youth Camp - Kaat Wagner.jpg
© Kaat Wagner

Nach einer Corona-Zwangspause fand nun endlich nach 4 Jahren wieder das FEIF Youth Camp statt. Dieses Jahr ging es für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren vom 14.07. bis 19.07. nach Finnland, um internationale Freundschaften zu fördern und den Jugendlichen die Pferdekultur des Gastlandes näher zu bringen. 

Untergebracht war das diesjährige Camp in Ypäjä Equine College, der größten finnischen Ausbildungsstätte auf dem Pferdesektor. Insgesamt 38 Jugendliche aus 11 verschiedenen Nationen der FEIF-Mitgliedsländer waren vertreten. Mit dabei waren: Österreich, Schweiz, Schweden, Norwegen, Island, Belgien, Finnland, Deutschland, Niederlande, Frankreich und Alaska.

Für Deutschland machten sich Maria-Chiara Timm, Lenya Wurst, Nica Simmchen, Kjestine Spiecker und Paulina Frank auf den Weg nach Finnland. Im folgenden Bericht erzählt uns Paulina von den Erlebnissen in Ypäjä/Finnland:

Am 14. Juli flog ich zusammen mit Lenya und Maria-Chiara von Frankfurt nach Helsinki. Leider hatte unser Flieger 1,5 Stunden Verspätung und so waren wir mit Abstand die Letzten, die am Flughafen ankamen und wurden dann mit dem Auto nach Ypäjä gefahren. Die anderen waren schon zuvor mit dem Bus ins Camp gebracht worden. Dort angekommen trafen wir beim Abendessen auf die anderen Teilnehmer, wurden von den Organisatorinnen Pipsa, Gundula und Sirpa begrüßt und im Anschluss bezogen wir unsere Wohnungen. In jeder Wohnung waren jeweils 2 Nationen, 1 Teamleader und 7 Teilnehmer untergebracht.

Am Samstag besuchten wir das Sport-Pferdemuseum, das hier auf dem riesigen Gelände untergebracht war. Wir bekamen einen Einblick in die Geschichte des Finn-Pferdes. Im Anschluss bekamen wir die große Anlage mit mehreren Reithallen, Reitplätzen, einer Ovalbahn, Schmieden, Ställen usw. gezeigt. Vor dem Mittagessen erarbeiteten wir in kleineren Gruppen, was für das Wohlbefinden des Reiters wichtig ist. Am Nachmittag wurde uns das Kutschfahren von Leon und Hannu vorgestellt. Wir erhielten ein paar Infos zu den Grundlagen wie dem Lenken und der Einwirkung der Körpersprache. Ein paar Jugendliche hatten die Möglichkeit, auf der Kutsche mitzufahren.

Nun bekamen wir eine Vorstellung auf der Ovalbahn von Arnór Dan Kristinsson und seinem Islandhengst Vegur frá Kagadarhóli. Er berichtete uns von seiner Arbeit mit dem Hengst, seinen Trainingsmethoden, dem Import von Island nach Finnland und zeigte uns dann alle 5 Gangarten. Wir waren beeindruckt von seiner Vorstellung und wünschen Arnór viel Erfolg auf der WM in Holland. Nach dem frühen Abendessen um 17 Uhr füllten wir den Abend mit lustigen Spielen an der frischen Luft . Norah, eine sehr lustige Betreuerin spielte mit uns das finnische Spiel Mölkky, dass so ähnlich wie eine Staffel war. Ausserdem testeten wir uns im Tauziehen, TicTac Boom und es wurde im Kreis Volleyball gespielt. Ungewöhnlich, aber sehr lecker, war der Evening-Snack um 21 Uhr mit Salat, Wraps und Pizza.

Sonntags stand für uns Reiten und Baden auf dem Programm. Nach einer einstündigen Busfahrt erreichten wir die Farm von Annika Kyrklund. 18 Teilnehmer blieben auf dem Hof um dort zu reiten, die anderen wurden auf Iso-Tuomisto zum reiten abgesetzt. In jeweils 4 Reitgruppen von ca. 10 Personen lernten wir auf einem Reitplatz erstmal unsere Islandpferde kennen. Von dort starteten wir unseren Ausritt bei herrlichem Wetter durch die wunderschöne finnische Landschaft. Wichtig für die schwierigen, zum Teil steilen, steinigen und schmalen Wege waren trittsichere und brave Pferde. Wir hatten viel Spaß als Gruppe, zusammen durch den Wald zu tölten und über Felder zu galoppieren. Auf dem Hof Iso-Tuomisto gab es im Anschluss an unsere Ausritte für alle leckere Suppe zum Essen und eine kleine Theorieeinheit zum Thema Teamwork zwischen Pferd und Reiter.

Nun freuten wir uns schon alle auf die finnische Sauna und den herrlichen See mitten in der Natur. Nachdem wir ausgiebig geschwitzt und gebadet haben, gab es gegrillte Würstchen und Salat. Spät am Abend kamen wir nach Ypäja zurück und fielen müde in unsere Betten.

Am Montag besuchten wir 2 Workshops Physio und den Lederworkshop. Bei der Physio sahen wir, wie ein Pferd mit dem Aquatrainer trainiert wurde und hier bekamen wir viele Infos wie ein Pferd darauf vorbereitet wird und was im Anschluss nach dem Aquatraining noch mit dem Pferd getan werden muss. Beim Lederworkshop waren wir in einer großen Lederwerkstatt, hier gab es Sättel, Trensen und andere Ledersachen, die hergestellt wurden. Jeder durfte sich einen Schlüsselanhänger aus Leder bedrucken.

Am Nachmittag wurden wir wieder in Gruppen aufgeteilt und durften so nacheinander Bogenschiessen, Hufe beschlagen und bei einer Schmiedin zuschauen, die Hufeisen herstellt. Beim Bogenschießen wurde uns erklärt wie man den Bogen hält, schießt und nach Möglichkeit auch das Ziel trifft. Wir durften uns selbst ausprobieren und manche haben auch ins Schwarze getroffen. Wir beendeten den Tag mit ein paar lustigen Spielen im Freien.

Den letzten Tag verbrachten wir mit nochmals einer Theorieeinheit über das Wohlbefinden des Pferdes, bauen eines Mandalas aus Naturmaterialien, Trommelmeditation sowie einer Horsemanship-Präsentation. Schnell verflog der Tag und wir ließen den letzten Abend gemeinsam mit einer kleinen Party ausklingen. Abschließend kann ich nur sagen, dieses Camp war eine wunderschöne und unvergessliche Zeit, die von einmaligen Erlebnissen und neuen Freundschaften geprägt wurde. Leider gingen die 6 Tage viel zu schnell vorbei. Ein besonderes Dankeschön an Gundula, Pipsa, Sirpa und natürlich allen anderen, die im Hintergrund mitgewirkt haben. Ohne sie und ihre perfekte Organisation wäre eine so tolle Zeit nicht möglich gewesen für uns. Ich werde diese Erfahrungen nicht so schnell vergessen.

 

Bericht: Paulina Frank