Nach vielen Jahren fand heuer endlich wieder ein Distanzritt im Landesverband Rheinland-Pfalz-Saar statt. Organisiert und ausgerichtet wurde er mit großem Engagement von der Freizeitbeauftragten der Islandpferdefreunde Sickingerhöhe e.V., Anne Emmerich, die im Vorfeld eine schöne Reitstrecke rund um das Naturfreundehaus Heltersberg im Pfälzerwald heraussuchte.
Die Distanz betrug 25 Kilometer und eignete sich durch die moderate Zeitvorgabe auch für unerfahrene Reiter und Pferde sehr gut zum Einstieg ins Distanzreiten. Erfreulicherweise nahmen viele Reiter das Angebot an, so dass am Samstagabend 18 Islandpferde mit ihren Reiterinnen und Reitern auf der Paddockwiese vor dem Naturfreundehaus in Heltersberg eintrafen.
Den Abend nutzten wir neben gemütlichem, gemeinsamem Grillen zur Vorbesprechung, bei der die Teilnehmer alle notwendigen Informationen zur Strecke und zum Ablauf des Ritts bekamen. Es zeigte sich, dass die meisten Reiter Distanzritt-Neulinge waren. Wir ließen den Abend noch gemütlich bei Rotwein und Met ausklingen, bevor sich dann nach und nach alle zum Schlafen in die Zelte und Hänger zurückzogen.
Pünktlich zur Voruntersuchung am Morgen setzte der angekündigte, kräftige Regen ein (schade, dass der Wetterbericht doch meistens recht hat...). Alle Pferde wurden vom Tierarzt gründlich untersucht und bekamen die Ritt-Freigabe. Im 5-Minutenabstand gingen nun alle Reiter in Zweier- oder Dreiergruppen auf die Strecke, die auf größtenteils befestigten Wegen ausschließlich durch Wald führten. Immer wieder traf die Strecke auf den Brunnen- Wanderweg, der dem Distanzritt zu seinem Namen verholfen hatte. Natürlich gab es – der Mittelgebirgslandschaft entsprechend – viele Steigungen, aber es kamen auch immer wieder ebene Streckenabschnitte, die dann gerne von allen Reitern für schnelleres Tempo genutzt wurden. Und immer wieder erfreuten wir uns an den schönen Sandsteinfelsen, die sich – typisch für den Pfälzerwald - entlang der Wege auftürmten. Für uns Reiter galt es, die Fitness der Pferde richtig einzuschätzen, um sowohl in der Pause, als auch im Ziel, wo jeweils wieder Pulswerte gemessen wurden, möglichst ohne oder nur mit wenigen Strafminuten auszukommen. Das gelang den meisten Teilnehmern gut, und so kamen am Ende alle wohlbehalten und innerhalb der Zeitvorgabe im Ziel an.
Eine kleine Herausforderung stellte die Streckenfindung dar, denn durch den Starkregen waren einige der Markierungspfeile kaum noch zu erkennen. Aber die Reiter erwiesen sich als gute Pfadfinder und folgten bald mehr den Hufspuren der vorderen Gruppen als den Pfeilen, und am Ende fanden alle das Ziel.
Im Ziel wurden alle Pferde erneut vom Tierarzt durchgecheckt und es zeigte sich, dass alle Pferde fit waren. Das war auch bei der folgenden Siegerehrung ein dickes Lob an die Reiter wert. Alle Teilnehmer durften sich am Ende nicht nur über eine Stallplakette und Pferdeleckerli freuen, sondern auch über ihre Leistung, denn alle hatten ihre Pferde gesund ins Ziel gebracht, und die Zeiten lagen mit Tempo 6,8 – 8,84 recht dicht beieinander. Als die Schnellsten auf der Strecke erwiesen sich Silke Zimpelmann mit Àsti vom Vulkanhof und Anne-Katrin Sanio mit Sóley Bjalla. Den Konditionspreis, der vom Tierarzt aus einem Zusammenspiel von Puls- und Atemwerten sowie der Reitzeit ermittelt wird, erhielt der 21-jährige Dynus, geritten von Andrea Linnebach (IPF Birkhöhe).
Fazit: Eine gelungene Premieren-Veranstaltung, die allen Teilnehmern trotz des widrigen Wetters gut gefallen hat und unbedingt eine Fortsetzung finden sollte!
Text: Dagmar Schäfer / Foto: Susanne Eisel