Ein Hestadagar auf Solbakur
Nachdem wir 2010 schon einmal ein Hestadagar in Form einer Geländerallye veranstaltet haben, konnten wir in diesem Jahr nun auch ein Hestadagar auf unserem Hof ausrichten.
Der Gedanke war schon lange in unseren Köpfen für unsere Reitschüler und allen Hestadagarbegeisterten ein Turnier auszurichten, aber die Möglichkeiten der Umsetzung waren erst jetzt gegeben. So setzen wir auch gleich unseren Wunsch um und fingen euphorisch mit den Planungen an, es sollte ein spätsommerliches Turnier werden.
Und ich kann euch sagen, die Planungen sind nicht zu unterschätzen! An was man alles denken muss, oder wie bekommt man dies oder das hin?
Ich sag euch da trifft das Sprichwort zu: „Planung ist das halbe Leben!“
Die Zeit bis zum Turnier verging wie im Fluge und plötzlich war es soweit. Der Tag vor dem Hestadagar war gekommen. Unsere lieben und fleißigen Helfer haben uns am Freitag bei den letzten und entscheidenden Vorbereitungen tatkräftig unterstützt, so das der gesamte Hof mit der aufgehenden Sonne um die Wette strahlte.
Nach und nach trudelten auch die ersten aufgeregten Teilnehmer ein (z. T. waren die Eltern noch aufgeregter als die Kinder) und nach Überprüfen der Startlisten und nennen an der Meldestelle wurde die Pferde geholt und hübsch gemacht.
Pünktlich um 9:00 Uhr konnte bei blauem Himmel mit dem ersten Wettbewerb, der Geschicklichkeit begonnen werden. 6 Aufgabenteile warteten auf die 10 Teilnehmer, wobei das Pferd-Reiterpaar zeigen konnte was so ein gelassenes Pferd ausmacht. Gleich von Anfang an ging es mit guten bis sehr guten Noten los.
Mein Nervenkostüm wurde auf Herz und Niere geprüft, denn ich war doppelt aufgeregt, zum einen drückte ich allen unseren Reitschülern, Einstellern und den angereisten Teilnehmern die Daumen und zum anderen hoffte ich, dass alles glatt lief.
Mit zunehmendem Tagesverlauf und guter Zeitplanung entspannte ich mich so allmählich, denn das Helferteam machte einen hervorragenden Job, so das ich auch mal durchatmen und die Veranstaltung genießen konnte.
Die Teilnehmer und die Pferde waren sehr schön herausgeputzt und alle waren stolz als sie von der Ovalbahn und dem Reitplatz zurück kamen. Die beiden Hestadagarrichter Ina Schulz und Andreas Windsio haben mit ihrer sehr netten und freundlichen Art die Reiter durch positive Kommentare und einer fairen und netten Bewertung motiviert.[nbsp]
Unser größter Wettbewerb war mit Abstand der „Best of Dreigang“, wo von vier Gangarten die drei Besten gezeigt werden konnten. 43 Teilnehmer ritten in 2er oder 3er Gruppen auf der Ovalbahn und zeigten ihr Können. Darauf folgte dann der „Leichte Reiterwettbewerb“ an dem 8[nbsp] junge Mädchen teilnahmen, die jüngste davon war gerade 5 Jahre alt!
Toll das so viele Familien ihre Kinder bei solchen Veranstaltungen unterstützen!
Nun war „Round in time“ an der Reihe war. Hier zeigte sich, wer ordentlich geübt hatte, denn unsere drei jüngsten Reiterinnen (8 und 9 Jahre) waren alle mit 0,2 Sekunden (!) Zeitunterschied über die Ziellinie geritten. Ina und Andreas entschieden kurzerhand ein Stechen einzuschieben. Im Stechen bestand nun die Schwierigkeit darin an die Zeit der ersten Runde vom Vorlauf heran zu kommen, und das schaffte Isabell mit erstaunlichen 0,4 Sekunden Unterschied und gewann damit als jüngste Teilnehmerin den Wettbewerb.
Der Führzügelwettbewerb war ein Highlight für die kleinsten Teilnehmer, hier durfte der Fantasie freien Lauf gelassen werden was die Kostümierung betraf.[nbsp][nbsp][nbsp]
Nun konnten Beeke, Johann, Kirrien und Nina ihr Können auf der Ovalbahn zeigen. Verschiedene Aufgabenteile wurden abgefragt, souverän und wie selbsterständlich meisterten alle vier ihren Wettbewerb.
Nach der Mittagspause und einer kleinen Stärkung ging es mit der Töltgeschicklichkeit weiter. Hier musste von den 3 Teilnehmern die Gelassenheit und die Coolness des Pferdes im Tölt gezeigt werden. Und ich kann euch sagen, so eine Plane kann ganz schön gefährlich sein, wenn sie mitten auf der Ovalbahn liegt!
Beim Reiterwet hatten sich nur zwei Teilnehmer genannt. Sabrina und Sophia zeigten den Zuschauern, mit zwei sehr schönen Ritten, dass ein Islandpferd eine breite Sparte an Veranlagungen und Möglichkeiten hat und für viele Disziplinen einsetzbar ist.
Im Töltwettbewerb war das Starterfeld wieder etwas besser bestückt. 17 Teilnehmer waren gemeldet. Leider machte uns der kurze Nieselregenschauer einen kleinen Strich durch unsere Rechnung, denn er setzte die Technik für 10 Minuten außer Betrieb, so dass Andreas zeigen musste wie kräftig seine Stimmbänder sind, denn durch den Stromausfall funktionierte auch das Funkmirkrofon kurze Zeit nicht.
Der Ablauf wurde aber durch den kleinen Zwischenfall nicht gestört und so nahm alles seinen Lauf, Yannik hatte die Technik wieder schnell im Griff und so ging alles planmäßig weiter.
Der Mannschaftstriathlon, ja dazu ist zu sagen: Eine super Sache!
Die 8 Mannschaften hatten sich toll vorbereitet. Es wurde geplant, geübt und ausspioniert was die anderen Mannschaften denn so machen würden...
Der Mannschaftstriathlon war wie folgt geplant: ein Teammitglied musste eine Runde im Tölt oder Trab um die Ovalbahn, dann folgte ein Teammitglied im Sprint zu fuß[nbsp] und zuletzt musste ein Teammitglied eine Runde mit dem Fahrrad um die Ovalbahn fahren. Das schnellste Team gewann.
Die lauten Anfeuerungen kamen von den Zuschauerrängen und die Stimmung war auf dem Höchststand. Unglaublich wie schnell einige waren!
Die Radfahrer hatten die schwerste Aufgabe, denn die Kurven unserer Ovalbahn sind nicht zu unterschätzen außerdem war durch das viele Reiten auf der Bahn der Boden etwas aufgelockert, dies erschwerte das Fahren darauf.
Die Reiter zeigten Trab oder Tölt, aber auch wie schnell ein Isi traben kann oder wie schnell ein Traber tölten kann.
Mit super Stimmung und mittlerweile wieder blauem Himmel konnte der Aufmarsch aller Teilnehmer und die Siegerehrung aller Wettbewerbe starten.
Nun kam Timms und mein großer Auftritt und das wobei ich doch immer vor Rührung kein Wort heraus bekomme. Ich fasste mir ein Herz und versuchte mich zusammen zu reißen. In der Reihenfolge der Wettbewerbe hielten wir die Siegerehrung ab, geehrt wurden die ersten drei Plätze mit Schleife, Pokalen und kleinen Präsenten. Gespannt warteten alle Teilnehmer, besonders die Kleineren, auf die Ehrung ihres Wettbewerbs. Teilweise hatte ich mit den Tränen der Rührung zu kämpfen, bekam es dann aber doch noch hin, dass alle Teilnehmer ihre Schleife und die Präsente erhielten. Hinterher erzählten mir einige Eltern, dass ich sie durch meine Rührung angesteckt hatte und auch sie Tränen in den Augen hatten! Daran sieht man, dass alle egal ob Teilnehmer, Helfer oder Eltern mit vollem Herzen und Einsatz dabei waren!
Ein großes Lob möchten wir hier noch einmal aussprechen an
ALLE Helfer, die unser Hestadagar zum vollen Erfolg gemacht haben!
Den beiden Richtern Ina Schulz und Andreas Windsio möchten wir DANKE sagen,
dass ihr beide trotz Erkältung den Tag so freundlich und aufmunternd mitgemacht
und benotet habt.
Yannik und seinen beiden Helfern möchten wir auch noch mal danken, ihr habt die Veranstaltung mit super Technik und toller Musik unterstützt!
bis zum Hestadagar auf Solbakur[nbsp]
Timm Haag [&] Stefanie Lanz