Hrönn vom Kronshof als „besonders heller Stern am Pferdehimmel“, der „Dominator des Speedpass“ Blöndal und Lisa Schürger als Reiterin mit „herausragendem Kampfgeist“ - sie alle stehen bei der Goldenen Nacht des IPZV e.V. im Mittelpunkt (gesonderer Text zu den Sleipnir-Preisen: Goldene Nacht). Doch eine Ehrung überstrahlt die anderen: Als Hanjo Düring, Gewinner des erstmalig vergebenen Ehrenpreises, die Bühne betritt, zollen die Feiernden ihm stehend Tribut - mit donnerndem Applaus. Düring, Visionär und bekannt als „der Mann mit dem spitzen Bleisift“, nimmt den Preis für sein Lebenswerk in Empfang.
Verbandsarbeit als Auszeichnung empfunden
„Da bleibt mir als Altgedientem schon etwas die Spucke weg“, gesteht er. Und lächelt verschmitzt. „Wenn ich bedenke, dass dieser Preis zum ersten Mal vergeben wurde, dann freue ich mich um so mehr.“ Er habe schon die Zuarbeit für den Verband immer als Auszeichnung empfunden, erzählt er. Und erinnert sich an seine zweigeteilte Leserschar während seiner Zeit als „Das Islandpferd“-Herausgeber. „Der eine Teil dachte nur ‚Wann hört er endlich auf?‘, der andere Teil bekräftigte mich darin, weiterzumachen.“ Und so brachte Düring schließlich 132 die Verbandszeitung heraus, nachdem er zuvor schon das erste der „Pony-Post“ beigelegte Infoheft kreiert hatte.
Bei weitem nicht die einzigen Verdienste Dürings. Der Journalist übernahm als erster die Öffentlichkeitsarbeit für den Verband. Er legte in seinen Privaträumen die Grundlagen für die Geschäftsstelle des IPZV. „Er war ‚Telefongirl‘, Seelsorger und Ratgeber“, erinnert sich IPZV-Präsident Karl Zingsheim in seiner Laudation.
Doch Düring prägte in seinen 40 aktiven Jahren nicht nur den deutschen Verband. Eine seiner Visionen prägt die internationale Sportszene bis heute: 1999 war er es, der die erste WM-Tageszeitung auflegte, deren Erscheinen seitdem selbstverständlich ist.
Fotos: Christiane Späte