Die sportlichen Geschehnisse und Ergebnisse einer Deutschen Jugendmeisterschaft für Islandpferde gelangen über das Internet in Windeseile an die Öffentlichkeit. Was abseits des Turniergeschehens passiert, verbleibt in den meisten Fällen als Anekdote unter den Teilnehmern. Doch einige Dinge, die sich in diesem Jahr im Berlin-Brandenburger Lager abgespielt haben, sind eigentlich zu schade, um sie nicht weiterzuerzählen.
Offiziell eröffnet wird die DJIM alljährlich mit dem Aufmarsch aller Teilnehmer, und dabei möchte natürlich jeder Landesverband einheitlich auftreten und gut aussehen. Nun waren bei dieser Meisterschaft über 20 Teilnehmer aus Berlin-Brandenburg dabei, und in so einer „großen“ Gruppe gibt es IMMER jemanden, der sein Kader-Shirt Zuhause gelassen oder die weiße Hose in der Ferienwohnung vergessen hat („Wie, der Aufmarsch ist heute?!!“). Gott sei Dank findet sich in einem so großen Team aber auch immer jemand, der mit Kleidung aushelfen kann, sodass wir mit unseren neuen, gesponserten T-Shirts am Ende doch als einheitliche Truppe auflaufen konnten.
Doch wahrer Teamgeist zeigt sich nicht bei solchen feierlichen Anlässen, sondern während der Wettkämpfe selbst. Berlin-Brandenburg war zwar bei weitem nicht der größte Landesverband, doch wenn einer von uns geritten ist, war der zugehörige Fanclub –bestehend aus der gesamten Berlin-Brandenburger Belegschaft inklusive Eltern und TT’s- immer lautstark zu hören. Das spornte an und trug mit Sicherheit zu den insgesamt sehr guten und souveränen Leistungen der Hauptstadttölter bei. Eine Fünfgangreiterin aus dem Jugendklassement durfte zudem bei ihrer Prüfung den Helm unserer Jugendwartin Nele gewissermaßen als Talisman tragen und wuchs über sich hinaus. Nach dem Ritt wollte sie den „Goldhelm“ am liebsten gar nicht mehr hergeben, immerhin hatte er sie ins Zwischenfinale gebracht. Die Devise „Sei wie ein Stock“ erwies sich außerdem scheinbar als sehr produktive Anleitung für das Passreiten.
Überhaupt wurden wir in dieser Spezialgangart unserer Pferde ganz besonders erfolgreich vertreten. In den Passdisziplinen gab es gleich viermal einen Meistertitel zu feiern, mit dem Ergebnis dass unsere Jugendwartin nun einiges ärmer ist. Wettschulden sind eben Ehrenschulden.
Die Partys am Abend sind ohnehin ein wichtiger Bestandteil einer jeden DJIM. So auch in diesem Jahr, wenngleich sich das ein oder andere Getränk erst einmal erkämpft werden musste. Unsere älteste Teilnehmerin , zugegebenermaßen nicht die größte, wollte sich am Getränkezelt ein Bier bestellen. „Wie alt bist du denn?“ „NEEELEEE, kannst du ihm bitte sagen dass ich 21 bin und das hier meine letzte DJIM ist?“ Schallendes Gelächter war die Folge. Insgesamt war es also eine DJIM, die uns allen sehr positiv in Erinnerung bleiben wird. Die Teilnahme an so einem großen Turnier ist natürlich ohne einen gewissen finanziellen Aufwand nicht zu stemmen, deshalb möchte sich unser Kader ganz herzlich bei unseren Sponsoren „Alpaka Island“ und einem Förderer, der ungenannt bleiben möchte, ganz herzlich für die Unterstützung danken. Wir freuen uns schon sehr auf die Wettkämpfe auf der schönen Anlage auf dem Eichenhof im nächsten Jahr![nbsp]
Text: Sophie Schade
Bild: Daniela Bull