Seit 2016 zeichnet die FEIF verbandseigene Trainer aller Level aus, die sich im Vorjahr besonders für das Islandpferd, den Verband und/oder für die Ausbildung von Reiter und Pferd stark gemacht haben. Per Votum der Mitglieder wird im Januar 2024 über die Seite der FEIF entschieden, welcher Trainer ausgezeichnet wird. Für das Jahr 2023 hat der IPZV Lena Maxheimer nominiert. Die 30-Jährige ist erfolgreiche Sportreiterin und hat ihren Fokus auf die Förderung des Nachwuchses bis in die hohen Sportklassen gelegt. Ein besonderer Höhepunkt ihrer Trainerkarriere ist der diesjährige Weltmeistertitel in der T2 der Young Riders, den sie mit ihrer langjährigen Schülerin Lena Becker und Bikar frá Ytra-Vallholti erreicht hat.
Die Formel für den Erfolg liest sich leicht: 2 x Lena + Bikar = Gold.
Doch der Weg dorthin war alles andere als einfach. Jahre haben sich die Amazonen gemeinsam auf diesen einen Moment im Sommer 2023 vorbereitet. „Ich kenne Lena Becker schon ein gefühltes ganzes Leben lang, sie gehört einfach zur Familie“, sagt Lena Maxheimer. Die reiterliche Heimat der beiden Mädchen liegt auf dem Islandpferdegestüt Meiersberg in Ratingen-Homberg. Dort sind die Namensvetterinnen aufgewachsen; die eine zunächst als Einstallerin, die andere als Tochter der Gestütsleiter. „Wir haben einfach jede freie Minute miteinander verbracht“, erinnert sich die ältere Lena, die schon immer gern schnelle und flüssige Tölter geritten ist. „Die Faszination Islandpferd hat mich nicht eine Sekunde losgelassen“ und so war es schnell klar, dass sie nach dem ABI hauptberuflich mit den Islandpferden arbeiten wollte. Heute reicht ihre Qualifikation im IPZV bis zum höchsten Trainerschein, den sie im November 2016 auf Anhieb mit „gut“ bestanden hat. Ihr Lebensweg hat sie irgendwann aus dem Bergischen Land quer durch Deutschland geführt. „Ich wollte sehen, ob ich auch auf eigenen Beinen stehen kann. Lena hat mich überall hin begleitet.“ Anfang 2023 haben sie sich im Münsterland niedergelassen. Auf dem Islandpferdegestüt Wechter Mark in Lengerich steht heute die Förderung des Nachwuchses für den Leistungssport im Fokus von Lena Maxheimer — sie bereitet sowohl die Reiter als auch die Pferde für die internationale Bühne vor. „Es ist eine besondere Herausforderung, das Pferd-Mensch-Team ‘on point‘ mental und physisch auf die Prüfungen vorzubereiten.“ Besonderen Wert legt Lena dabei auf die Leichtigkeit, „die nie verloren gehen darf“. Aber auch das Selbstbewusstsein von Reiter und Pferd muss stimmen: „Pferd und Reiter brauchen mitunter Nerven aus Stahlseilen, denn der Druck auf der WM ist hoch — insbesondere, wenn man wie Lena und Bikar als Führende in das Finale einzieht.“ In diesem Jahr hat für das Gespann einfach alles gepasst, so dass sie am Ende den Wanderpokal für den besten T2-Young Rider in Händen gehalten haben. „Das war ein ganz besonderer Moment für mich“, erinnert sich die gebürtige Rheinländerin. Denn den Pokal hatte sie schon einmal in Händen gehalten: Nämlich im Jahr 2015 als Coach ihrer Schwester Lucie. Damals lieferten die Geschwister in Herning (DK) mit dem Rappschecken Stjörn vom Eifelhaus die beste Performance in der T2 der Young Rider und holten ebenfalls Gold für Deutschland. Nun gilt es aber, den Blick wieder weiter nach vorn zu richten: „Jetzt konzentrieren wir uns auf die WM 2025“ — denn Lena Becker hat ja nicht nur eine goldene Medaille bekommen, sondern gleichzeitig auch eine Wildcard (Startplatz) für den Track in Birmenstorf (CH) gelöst. Altersbedingt rutscht Lena Becker dann aber in die Klasse der Erwachsenen, was nochmal höhere Anforderungen mit sich bringt. „Mega wäre es natürlich, einen Platz im Finale zu erreichen“, hofft Lena Maxheimer. Zwei Jahre haben die beiden Lenas nun Zeit, sich vorzubereiten. Und wer weiß, vielleicht hat die erfolgreiche Trainerin ja noch ein weiteres Ass im Ärmel, denn derzeit begleitet sie einige bekannte Jugendliche im Leistungssport. „Man weiß nie, wie es sich entwickelt und was die anderen Reiter so machen“, sagt Lena bodenständig. „Und es müssen ja auch immer mehrere Faktoren für den Erfolg in diesem einen Augenblick einfach gut zusammen passen — und am Ende braucht man neben mentaler Stärke und körperlicher Fitness auch ein Quäntchen Glück.“ Es bleibt also spannend zu sehen, wie sich die Dinge entwickeln und ob die Rechnung auch in 2025 wieder aufgeht!