Am letzten Samstag ging es für einige Mitglieder der Ü21 Perspektive BW nach Buggingen bei Freiburg, ins idyllische Markgräflerland. Bei bestem Oktoberwetter bekamen die Ü’s hier auf der „MoBo Ranch“ die Möglichkeit eine Art des Reitens abseits von Tölt, Pass [&] Co. kennenzulernen. Hannes Bolz, Besitzer der Ranch und erfolgreicher Westernreiter, hat diese vor circa 10 Jahren ins Leben gerufen und sein Hobby zum Beruf gemacht. Inzwischen sorgt er mit seinem Team hier für das Wohl von circa 30 Einstellern und deren Vierbeinern.
Der Tag auf der Ranch begann mit einer kleinen Führung über das Hofgelände. Die Reitanlage bietet für Pferd und Reiter ein sehr gutes Angebot: weitläufige Koppeln, eine Führanlage, eine helle, große Reithalle mit speziellem Boden für das Westernreiten, eine gemütliche Reiterstube und vieles mehr. Während Herr Bolz den Teilnehmern alles in Ruhe zeigte, berichtete er nebenbei von seinem Werdegang, verschiedensten Westernreitdisziplinen und erzählte ein paar lebhafte Geschichten aus seiner jahrelangen Reiterfahrung, die die Ü’s gespannt mitverfolgten. An dieser Stelle kamen bereits einige interessierte Fragen auf, zum Beispiel zu den spezifischen „Western-Rassen“, Beschlag, Turnierablauf usw., die Hannes Bolz alle geduldig beantwortete. Den Abschluss des kleinen Rundgangs bildete die Reithalle. Hier führte der mehrfache deutsche Mannschaftsmeister nach ein paar einleitenden Informationen einige Disziplinen des Westernreitens mit seinem 5-jährigen Wallach vor. Nachdem zuvor in der Theorie Begriffe wie Spin, Cutting, Run down, Reining, etc. diskutiert wurden, konnten viele dieser Manöver nun live beobachtet werden, was für rege Begeisterung bei den Ü‘s sorgte. Begleitend zu den einzelnen Übungen erklärte Hannes Bolz wichtige Punkte zur Hilfengebung und allgemeine Besonderheiten, was es für alle unglaublich interessant gestaltete, da hier jeder den direkten Vergleich zum gewohnten Islandpferdereiten ziehen konnte. Dabei wurde deutlich, dass prinzipiell Western- wie auch Isi-Reiter an sich ähnliche Ziele verfolgen. Themen wie Durchlässigkeit, Rittigkeit, … spielen beiderseits eine sehr große Rolle. Dennoch überwiegen natürlich die Unterschiede im Reitstil. Nach dieser „Beobachtungsphase“ ging es dann ans Eingemachte für die Ü’s, und jeder bekam die Möglichkeit sich selbst im Westernsattel auszuprobieren. Nach ein paar Testrunden im Schritt, Trab und Galopp wagten sich einige der Reiterinnen dann an die eine oder andere Westerndisziplin. Was bei Hannes Bolz zuvor sehr einfach ausgesehen hatte erwies sich in der eigenen Umsetzung als deutlich schwieriger, wie den meisten schnell bewusstwurde. Dennoch stieg jeder der Reiter mit einem breiten Lächeln vom Pferd.
Nach gut 5h fand der Ausflug seinen gemütlichen Abschluss in der Reiterstube bei Vesper, Getränken und regem Austausch. Besonderer Dank für diesen äußerst gelungenen Tag und die großartige Möglichkeit den „reiterlichen Horizont“ etwas zu erweitern gilt natürlich Hannes Bolz, der uns das Westernreiten ein ganzes Stück nähergebracht hat, theoretisch wie auch praktisch.
Text: Nadja Schempp